Dinslaken Wo Menschen sich wie Flummis fühlen

Dinslaken · Wie eine Art Flummi können sich ganz Mutige auf der Martinikirmes fühlen. In einer Kugel sitzend, in der zwei Personen Platz haben, werden sie zwischen zwei Riesenstelzen 50 Meter hoch in die Luft geschleudert und sausen, von einer Kamera begleitet, im freien Fall der Erde entgegen.

Das erinnert an das Belastungstraining für Astronauten, nennt sich "Hot Shot", steht vor der Volksbank, und ist eine der Attraktionen auf der am Freitag, 6. November, beginnenden Martinikirmes.

Auf die Besucher warten etwa 150 Buden und Karussells, darunter zwölf Fahrgeschäfte für Kinder. Einige der 14 großen Karussells eignen sich nur für Leute ohne empfindlichen Magen und ohne Kreislauf- beziehungsweise Herzprobleme. Dazu zählt beispielsweise das "High Energie", das auf dem Münchner Oktoberfest war und die Fahrgäste auf einer Flugbahn von 50 Metern durch die Luft wirbelt. Aufmerksamkeit erregen wird auch der "Spinning Racer", eine Achterbahn, die nach einigen Jahren Pause wieder in Dinslaken, und zwar auf dem Hans-Böckler-Platz aufgebaut wird.

Das Grauen auf vier Etagen verspricht die Geisterbahn "Haunted Mansion", und mit dem "Hollywood Dreamland" stellt sich ein großes, so genanntes Laufgeschäft vor, das den Besuchern einigermaßen Geschicklichkeit und Leichtfüßigkeit abverlangt. Die Preise auf dem Rummel, versprechen die Schausteller, seien stabil geblieben. Beim Familientag am Montag, 9. November, gelten ohnehin überall reduzierte, teilweise halbierte Preise. Erstmals gibt es in Anlehnung an einen mobilen Ausschank neben dem Fahrgeschäft "Circus-Circus", zwischen Hans-Böckler-Platz und dem Hertie-Komplex, ein Festzelt.

In dem Partyzelt gibt es bei freiem Eintritt ein täglich wechselndes Programm. Entweder legt ein DJ auf oder es spielt eine Jazz-Band. Geplant ist dort auch ein Familien- und Seniorennachmittag bei Kaffee und Kuchen, der traditionelle Behördenfrühschoppen am Kirmesmontag und ein gemütliches Beisammensein für behinderte Bewohner.

Die Eröffnung der Kirmes am Freitag, 6. November, durch Bürgermeister Michael Heidinger um 14 Uhr mit Luftballons im Eingangsbereich zur Neustraße zahlt der örtliche Schaustellerverband ebenso wie das Feuerwerk, das zum Finale am Dienstag, 10. November, gegen 21 Uhr gezündet wird.

Das Jahrmarktvergnügen zu Sankt Martin wurde im Kopiar der Stadtrechte aus dem 15. Jahrhundert erstmals erwähnt und diente der Versorgung der Landbevölkerung mit längerfristigen Gütern des täglichen Bedarfs: Töpfe, Pfannen und Steinzeug.

An anderer Stelle im Stadtarchiv gibt es detaillierte Schilderungen, wie der Vieh- und Krammarkt zu Martini Anfang des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat. Der bunte Rummel fand jedes Mal vom 10. bis 12. November statt. Am ersten Tag gab es einen Viehmarkt an der Chaussee nach Wesel. Danach einen Krammarkt mit 30 bis 40 kleinen und mittelgroßen Ständen und Buden.

Buden und Fahrgeschäfte bei der Martinikirmes werden ab heute ab 20 Uhr auf dem Hans-Böckler-Platz aufgebaut. Der Neutorplatz wird ab Dienstag, 3. November, gesperrt. Danach werden Tag für Tag weitere Verkehrsbeschränkungen wirksam und andere innerstädtische Straßen und Plätze abgeriegelt. Ab Donnerstag, 12. November, sagt man im Ordnungsamt, würden alle Beschränkungen aufgehoben.

(RP)
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