Voerde Zeelink: Kirchen teilen Ängste und Sorgen der Anwohner

Voerde · Bei einer gemeinsamen Sitzung des Presbyteriums sowie der Gemeindeausschüsse der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Spellen und Friedrichsfeld informierten sich die Teilnehmer über das Erdgas-Vorhaben Zeelink. Alle waren sich einig, dass ein derartiges Projekt trotz sorgfältigster Planung, Bau und Betriebsüberwachung Restrisiken beinhaltet. Diese könnten zu katastrophalen Unglücken führen, die laut vorliegender Gutachten Leib und Leben vieler Menschen gefährden würden. Eine große Anzahl der betroffenen Anwohner und auch der Planungsausschuss der Stadt Voerde hätten deshalb fristgerecht Einwendungen an die Bezirksregierung in Düsseldorf gesandt beziehungsweise vorbereitet.

Die Kirchengemeinden appellieren an die Verantwortlichen bei der Bezirksregierung, diese Einwendungen mit größter Sorgfalt zu prüfen. Dabei sollten drei Aspekte besondere Beachtung finden: ein größtmöglicher Abstand der Pipeline zur Wohnbebauung sowie Hoch- und Trinkwasserschutz. Außerdem müssten die Auswirkungen von Bergschäden auf die Gasleitung und deren Sicherheit größere Beachtung finden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Pfarrerin Susanne Jantsch für die evangelische Kirche und von Pastor Wilhelm Kolks für die katholische Kirche.

Kein Verständnis haben die Kirchenvertreter für die Vorgehensweise der Firma Open Grid Europe bei den Gesprächen mit den Eigentümern der Grundstücke, durch die die Leitung verlaufen soll. Ohne dies im Einzelnen überprüfen zu können, erscheint den Kirchen der ausgeübte Verkaufsdruck auf Betroffene, deren Einwendungen erst 2018 bearbeitet werden, als unangemessen. Statt Vertrauen wachsen dadurch Misstrauen und Skepsis gegenüber Open Grid. Die Sorgen und Ängste der Anwohner werden auch aus diesem Grund von den Kirchenvertretern vollinhaltlich geteilt.

(RP)
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