Hintergrund Mehrum 3 Zeitplan ein Jahr nach hinten geschoben

Dinslaken · Bezirksregierung Düsseldorf: Planfeststellungsbeschluss für Deichsanierung in Götterswickerhamm bis Juni 2017.

Hintergrund Mehrum 3: Zeitplan ein Jahr nach hinten geschoben
Foto: Kazur, Jörg (jok)

VOERDE Die ursprünglichen Planungen sahen vor, dass mit dem Planfeststellungsbeschluss für die Sanierung des Rheindeiches Mehrum 3, Ortslage Götterswickerhamm, für Mitte dieses Jahres gerechnet werden konnte. Nun ist der Zeitplan um ein Jahr nach hinten geschoben worden. "Die Deichsanierung Götterswickerhamm, Kilometer 799,2 bis 801, rechtes Ufer soll bis Juni 2017 planfestgestellt werden. Mit einer entsprechenden Finanzierung könnte das Projekt dann in Angriff genommen werden", so Bernd Hamacher, Pressesprecher der Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Genehmigungsbehörde.

Der neue Zeitplan wurde beim so genannten Hochwassergipfel, einem ersten Austausch zwischen den Hochwasserschutzpflichtigen am Rhein, dem Umweltministerium Nordrhein-Westfalen und der Bezirksregierung Düsseldorf, festgelegt. An diesem Treffen in Düsseldorf nahm auch Ingo Hülser, Deichgräf des Deichverbandes Mehrum, teil. Hintergrund für die Zeitverschiebung ist, dass zur beantragten Deichsanierung in Götterswickerhamm rund 600 Einwendungen eingegangen sind, die bearbeitet werden müssen. Die Einwender sprechen sich mehrheitlich gegen die Errichtung von meterhohen Hochwasserschutzwänden im Rheindorf Götterswickerhamm, im Bereich zwischen Arche und Kreisverkehr, aus. Da die hohe Zahl der Einwendungen und negativen Stellungnahmen verdeutlicht, dass die bisherige Planung so nicht umzusetzen ist, wurde ein Alternativkonzept erarbeitet. Dieses sieht vor, komplett auf der bestehenden Trasse zu bleiben, nicht ins Deichvorland zu gehen und verstärkt auf mobilen Hochwasserschutz zu setzten, statt auf meterhohe Mauern. Auch will der Deichverband von der Vorgabe weg, dass ab einer Höhe von einem Meter der mobile Hochwasserschutz zweireihig sein muss. Der Deichverband habe bereits nachgewiesen, dass in diesen Fällen einreihiger Hochwasserschutz standsicher sei, sagte Deichgräf Ingo Hülser. Die neuen Planungen müssen mit der Genehmigungsbehörde besprochen und abgestimmt werden, so Deichgräf Ingo Hülser weiter. Das Gespräch ist für Anfang Februar terminiert. Der Deichverband Mehrum hat sich zum Ziel gesetzt, zügig ins Verfahren und dann in die Umsetzung zu kommen. Dies auch mit Blick auf die zu erwartenden Landeszuschüsse, denn aktuell beträgt die Förderung 80 Prozent. Gespräche werden auch mit der Ruhrkohle über deren Beteiligung an den anfallenden Kosten geführt. Die Nutzung der vorhandenen Trasse ist wahrscheinlich kostengünstiger, als mit dem Hochwasserschutz rheinnah ins Deichvorland zu gehen. Die Ursprungsplanung sieht 15 Millionen Euro Baukosten vor, ohne Ausgaben für Planung, Grunderwerb, Entschädigungen.

Froh ist Ingo Hülser, dass die Bezirksregierung die Planfeststellung Mehrum 3 für Mitte 2017 in Aussicht gestellt hat, wenn sie die dafür notwendigen Kapazitäten hat. Die Behörde hat sich bereits personell verstärkt, um das geplante Pensum umsetzen zu können. Bis Ende 2025 sollen alle Hochwasserschutzanlagen am Rhein im Regierungsbezirk Düsseldorf an die heutigen technischen Regeln angepasst werden. Fünf von mindestens 40 erforderlichen Vorhaben sind genehmigt.

(RP)
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