Dinslaken Zukunft des Freibads bleibt offen

Dinslaken · Der Sportausschuss hat gestern der Verwaltung einen umfangreichen Prüfauftrag zur gesamten Bäderlandschaft in Dinslaken erteilt.

 Die Chance, dass das Hiesfelder Freibad in dieser Saison noch eröffnet, ist auch nach der gestrigen Sportausschusssitzung nicht größer geworden.

Die Chance, dass das Hiesfelder Freibad in dieser Saison noch eröffnet, ist auch nach der gestrigen Sportausschusssitzung nicht größer geworden.

Foto: Emde

Des Beifalls des Publikums im gut besuchten Ratssaal konnte sich der Fraktionssprecher der Linken Gerd Baßfeld zwar sicher sein, die Zustimmung der Kollegen aus den anderen Fraktion erhielt er im Sportausschuss nicht. Baßfeld insistierte hartnäckig darauf, dass die Politik die 260.000 Euro für eine mobile Filteranlage bereitstellt, damit das Hiesfelder Freibad möglichst schnell wieder eröffnet werden kann. Doch so einen "Schnellschuss" lehnte die Ausschussmehrheit ab. Sie will, dass die Verwaltung erst einmal alle Fakten zusammenstellt, die ihr notwendig erscheinen, um eine Entscheidung zu treffen.

Zu Beginn der Sitzung hatten die beiden Geschäftsführer der Dinslakener Bädergesellschaft DINbad, Andreas Heinrich und Michael Hörsken, eine detaillierte Zustandsbeschreibung des Hiesfelder Bades abgegeben. Noch am 21. März hatte die Bädergesellschaft angekündigt, dass das Bad am 14. Mai eröffnet werde. Da, so betonten Heinrich und Hörsken, sei nicht abzusehen gewesen, was sich wenig später herausgestellt habe. Die Filteranlage des Bades ist nicht standsicher. Das Bad kann nicht geöffnet werden. Beheben ließe sich der Schaden kurzfristig - und das bedeutet frühestens in neun Wochen - allenfalls durch eine mobile Filteranlage. Das grundsätzliche Problem der betagten Anlage wäre, auch das machten die beiden deutlich, damit allerdings nicht gelöst. Spätestens in zwei jahren müsste das Becken, das auf unsicherem Grund steht und "durchhängt", saniert werden. Geschätzte Kosten: rund 3,1 Millionen Euro.

Danach unterbrach der Ausschussvorsitzende Karl-Heinz Daßbach die Sitzung, um den Hiesfeldern auf den Zuhörerstühlen Gelegenheit zu geben, ihre Fragen zu stellen. Von dieser Möglichkeit machten diese intensiv Gebrauch und dabei ihrem Unmut Luft. Ihre Forderung: Das Hiesfelder Bad muss dauerhaft erhalten bleiben. Mit nach Hause nehmen, konnten sie dann zwar Sympathiekundgebungen für das Dinslakener Traditionsbad, die die Politik unisono abgab, aber auch die Erkenntnis, dass es keine Bestandsgarantie fürs Schwimmen in Hiesfeld gibt.

Zunächst will die Politik geklärt wissen, welchen prinzipiellen Bedarf es für ein Bäderangebot in Dinslaken gibt, wie teuer eine Sanierung käme, ob und welche Alternativen es zum Hiesfelder Standort gib und welche Kosten bei den möglichen Varianten langfristig zu erwarten sind. Dabei soll auch aufgezeigt werden, ob die Umwandlung in ein Naturbad, wie sie die Grünen vorschlagen, eine Alternative für Hiesfeld wäre.

(RP)
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