Dinslaken Zustimmung zum Konzept für Grundschule Lohberg
Dinslaken · Dass Bernd Helmut Minzenmay (FDP) noch einmal dagegen plädierte, die Lohberger Grundschule zu erhalten und mit der Kita Sankt Marien zu einem Bildungszentrum zu entwickeln, änderte nichts am mehrheitlichen Ja zu dem Vorhaben. Gegen die Stimmen von CDU und UBV sprach sich auch der Hauptausschuss deutlich dafür aus, Bildungs- und Integrationsarbeit in Lohberg unter Einbeziehung der Eltern übergreifend in Kindergarten und Grundschule nach dem Konzept von Caritas, Stadt und Schule zu probieren. Minzenmay argumentierte dafür, die Grundschule zu schließen und die Kinder auf alle anderen Schulen zu verteilen. In Lohberg gebe es, so Minzenmay, "einen zu großen Anteil integrationsresistenter Familien", man müsse die Kinder zumindest während der Schulzeit aus diesem Milieu herausholen.
Bürgermeister Michael Heidinger machte noch einmal deutlich, warum die Stadtverwaltung zu dem Konzept steht: Erstens sei es ein Irrglaube, dass eine gleichmäßige Durchmischung der Schülerschaft ohne Konzept ein Allheilmittel für Integration sei. Zweitens sei eine Verteilung auf alle anderen Schulen finanziell und vor allem juristisch nicht möglich, weil die Eltern das Recht der Standortwahl haben. Schicken die Lohberger ihre Kinder dann zu nahen Schulen, sei etwa für die Klaraschule bereits eine Migrantenquote von deutlich über 50 Prozent prognostiziert, das "Lohberger Problem" würde sich verlagern. Drittens sei es den anderen Grundschulen angesichts eigener Probleme nicht zuzumuten, nun auch noch Integrationskonzepte für die Lohberger Kinder zu entwickeln. Bildung und Integration in Lohberg sei aus diesen Gründen alternativlos. SPD, Grüne und Linke schlossen sich dem an und stimmten zu.
Der Rat entscheidet am Dienstag (17 Uhr, Rathaus).