Dormagen 200 Päckchen für ein kleines Kinderglück

Dormagen · Die Arbeiterwohlfahrt in Dormagen war erneut Sammelstelle für Weihnachtspäckchen, die an arme Kinder vornehmlich in osteuropäischen Ländern verteilt werden. Die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" war ein Erfolg.

 Sie stehen hinter der Päckchen-Aktion: die Helferinnen (v.l.) Anita Hauptmann, Annemarie Schmitt, Claudia Pech, Annette Waluschick, Edith Sträter.

Sie stehen hinter der Päckchen-Aktion: die Helferinnen (v.l.) Anita Hauptmann, Annemarie Schmitt, Claudia Pech, Annette Waluschick, Edith Sträter.

Foto: LH

Annemarie Schmitt hebt den Deckel eines weihnachtlich-bunt verpackten Kartons und prüft schnell, aber sorgfältig den Inhalt. Eine Strickmütze, etwas Süßes zum Naschen, ein kleiner Taschenrechner für Schulanfänger, eine Zahnbürste, eine Flasche Shampoo, eine Mundharmonika. "Alles da, nur ein Kuscheltier oder ein Spielzeug fehlt", stellt sie fest und kümmert sich darum, dass diese kleine "Lücke" gleich geschlossen wird. Schließlich soll keiner der Päckchen-Empfänger benachteiligt werden.

Rund 200 kleine Kisten mit Schönem und Nützlichem für bedürftige Kinder haben die Dormagener in diesem Jahr bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an der Friedensstraße abgegeben, um den Jungen und Mädchen an den bevorstehenden Festtagen eine Freude zu machen. Von NRW aus werden in diesem Jahr vor allem Kinder in osteuropäischen Ländern wie Slowenien, Kroatien, Russland, Polen und Rumänien bedacht. Die Awo in Dormagen ist eine von vielen Sammelstellen im ganzen Land für die Geschenke, die für die Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" abgegeben werden. Dahinter steht die Initiative "Geschenke der Hoffnung", die ihren Sitz in Berlin hat.

Annemarie Schmitt und rund zehn Helferinnen und Helfer sorgen dafür, dass in Dormagen alles gut läuft. Vier Wochen lang, vom 15. Oktober bis zum 15. November, haben sie dafür gesorgt, dass Spender ihre Päckchen an der Friedensstraße abgeben konnten, und auch jetzt, auf der Zielgeraden, gibt es noch reichlich zu tun. "Am Freitag kommt eine Spedition, die die Sachen zur Weiterverteilung abholt. Bis dahin müssen wir den Inhalt von allen bei uns abgegebenen Päckchen überprüft haben", erklärt Annemarie Schmitt.

Dormagen: 200 Päckchen für ein kleines Kinderglück
Foto: Hammer, Linda (lh)

Dabei geht es nicht nur um Vollständigkeit (jedes Päckchen soll ein Kleidungsstück, Süßigkeiten, ein Kuscheltier oder ein Spielzeug, Schulsachen, Hygieneartikel und Sonstiges wie Blockflöte, Malbuch, Taschenlampe und Ähnliches, enthalten). Es geht auch darum, dass Dinge aussortiert werden, die nicht in die Päckchen hineingehören. "Dazu gehören zum Beispiel Nüsse oder Nussschokolade, weil viele Kinder das aufgrund von Allergien nicht vertragen. Aber auch alles mit Gelatine, weil schließlich auch muslimische Kinder beschenkt werden sollen", erläutert Annemarie Schmitt. Weggeschmissen werde aber nichts. Aussortierte Sachen würden weitergegeben, vor allem an die Dormagener Tafel.

Damit die Päckchen an die richtigen Empfänger geraten, sind sie mit Aufdrucken versehen, die Aufschluss über den Inhalt geben, ohne zuviel zu verraten. Ist es ein Geschenk für einen Jungen oder für ein Mädchen? Ist es für die Altersgruppe von zwei bis vier Jahren, von fünf bis neun Jahren oder von zehn bis 14 Jahren? Diese Angaben helfen später bei der Verteilung.

Ältere Menschen, denen das Geschenke besorgen und Päckchen packen schwerfällt, spendeten mitunter auch Geld für die Aktion, erzählt Annemarie Schmitt: "Davon gehe ich dann die Geschenke für die Pakete einkaufen." Die Awo macht zum sechsten Mal bei der Aktion mit. Und viele der Spender sind "Wiederholungstäter". "Wer einmal mitgemacht hat, setzt das meistens fort", sagt Annemarie Schmitt.

(NGZ)
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