Dormagen 21-Jähriger nach sexuellem Übergriff zu Arrest verurteilt

Dormagen · Das Neusser Amtsgericht hat einen Flüchtling aus Dormagen gestern zu vier Wochen Dauerarrest verurteilt. Der 21-jährige Ägypter hatte zugegeben, in einem Bus eine damals 17-jährige Jugendliche massiv begrapscht zu haben. Der Angeklagte entschuldigte sich mehrfach vor Gericht.

Der junge Mann war im Sommer 2015 nach Dormagen gekommen und hatte dort zuletzt in der Flüchtlingsunterkunft an der Rheinfelder Straße gewohnt. Einige Wochen später war er mit einem Fernbus von Hamburg nach Düsseldorf unterwegs. "Im Bus hat er sich neben mich gesetzt", berichtete die 19-Jährige aus dem münsterländischen Ahaus gestern im Prozess. Nach einiger Zeit habe sich der Angeklagte zunächst "schlafend" gestellt und sie dann immer wieder begrapscht. "Er hat an meinen Brüsten gerieben und mir zwischen die Beine gegriffen", so die Zeugin, "irgendwann sollte ich ihn im Schritt massieren." Aus Angst habe sie nicht um Hilfe gerufen, obwohl der Bus auch mit anderen Fahrgästen besetzt gewesen sei. Dann aber seien andere Reisende auf das Geschehen aufmerksam geworden. "Sie hat gerufen 'Hören Sie auf, lassen Sie das!'", berichtete eine Schülerin aus Bocholt. Sie und ihr Freund informierten den Busfahrer, der die Polizei verständigte. "Es tut mir sehr leid, ich entschuldige mich", versicherte der Angeklagte immer wieder, "ich habe sowas noch nie gemacht. Es wird nie wieder vorkommen." Da er tatsächlich seit dem Vorfall im Oktober 2015 nie mehr straffällig geworden war, beließ es Richter Heiner Cöllen bei vier Wochen Dauerarrest. Ganz ausgestanden ist der Ärger mit der Justiz für den Flüchtling allerdings noch nicht. In Hamburg wird gegen ihn wegen Schwarzarbeit ermittelt.

(mape)
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