Dormagen 4105 Dormagener suchen Rat der Verbraucherschützer

Dormagen · Die meisten Nachfragen und Hilfewünsche hatten die Bürger in den Bereichen Finanzen sowie Telefon und Internet.

Geschäfte mit der Armut, Abzocke von Flüchtlingen mit geringen Sprachkenntnissen und von gutmütigen älteren Menschen, eiskalte Kalkulation mit der unterschwelligen Angst vor Inkassobüros: Die ganze Palette unseriöser Methoden von miesen Typen und skrupellosen Unternehmen hat die Dormagener Filiale der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen 2016 beschäftigt. Das geht aus dem Jahresbericht 2016 hervor, den Beratungsstellenleiterin Paulina Wleklinski und ihre Kollegin Monika Orthmann gestern vorstellten.

4105 Ratsuchende kontaktierten im vergangenen Jahr die Verbraucherschützer in Dormagen. Dabei ging es zum Beispiel um untergejubelte Verträge, unverlangte Werbeanrufe, Überrumpelungsmaschen von Verkäufern und falsche Kreditversprechungen. Die meisten Probleme äußerten die Bürger im Zusammenhang mit Finanzen sowie mit Telefon und Internet (jeweils 21 Prozent). Auf den Plätzen bei den Anfragen folgten Ärger bei allgemeinen Dienstleistungen (einschließlich Inkassobüros) mit 18 Prozent, Konsumgütern (Kaufverträge) mit elf Prozent und Energieversorgung mit 10 Prozent.

807 Mal war das Team um Paulina Wleklinski als Rechtsberatung und -vertretung gefragt. Dabei lagen die Schwerpunkte etwas anders als bei der Betrachtung der gesamten Anfragen: 36 Prozent brauchten Unterstützung bei Auseinandersetzungen mit Anbietern von Telefon und Internetleistungen; in jeweils 19 Prozent der Fälle ging es um allgemeine Dienstleistungen und Finanzen.

Wleklinski machte keinen Hehl daraus, dass sie den Verbraucherschutz durch den Gesetzgeber in manchen Bereichen nach wie vor für zu gering hält. Das betreffe auch die Abrechnungspraxis mancher Inkassobüros, die eine "schwammige" Gesetzgebung zulasten der Verbraucher ausnutzten. Begrüßt wird von den Experten indes der neue Rechtsanspruch auf ein Basis-Bankkonto für Jedermann.

In diesem Jahr wollen die Dormagener Verbraucherschützer das Thema "unzulässige Doppelgebühren bei Inkassobüros" weiter im Blick behalten. Ein besonderes Augenmerk soll außerdem auf die Themen Roaming-Gebühren, Umgang der Banken mit den Vorgaben zur Kreditwürdigkeitsprüfung sowie auf den Zahlungsverkehr im Allgemeinen gelegt werden.

(NGZ)
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