Dormagen 679 Menschen das Augenlicht gerettet

Dormagen · 212 Spenden aus Dormagen bringen 20.387 Euro für die Blindenmission.

 Die Christoffel-Blindenmission hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Menschen die Sehkraft zu sichern. Aus Dormagen kommt viel Unterstützung.

Die Christoffel-Blindenmission hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Menschen die Sehkraft zu sichern. Aus Dormagen kommt viel Unterstützung.

Foto: CBM

Dormagener Bürger haben ein Herz für Menschen in Entwicklungsländern. Im vergangenen Jahr gingen bei der Christoffel-Blindenmission (CBM) 212 Spenden aus der Chemiestadt ein. Dabei kam ein respektabler Betrag von insgesamt 20.387 Euro zusammen. Die Zahlen teilte gestern die Christoffel-Blindenmission Deutschland mit - und fügte gleich noch eine ganz wesentliche hinzu: Allein mit dem Geld aus Dormagen können 679 Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika am Grauen Star, einer Trübung der Augenlinse, operiert werden und auf diese Weise ihr Augenlicht erhalten bzw. wiedererlangen.

Denn die Kosten für die Operationen - kleine Eingriffe reichen in der Regel schon aus - sind für westliche Verhältnisse geradezu lächerlich gering. "Durchschnittlich kostet ein solcher Eingriff in den Projekten der CBM nur 30 Euro, bei Kindern wegen der dann benötigten Vollnarkose 125 Euro", informiert die Blindenmission. Doch das seien Beträge, die sich viele der Betroffenen in Entwicklungsländern nicht leisten könnten.

Dass die Spender aus Dormagen mit dem von ihnen zur Verfügung gestellten Geld auch Existenzen retten können, macht das Beispiel der Togolesin Massan deutlich, deren Schicksal die Blindenmission im Zusammenhang mit ihrem Dank an die Menschen in der Chemiestadt schilderte. Bis vor einem Jahr habe die 50-Jährige auf dem Markt selbst angebauten Reis verkauft, ehe ihre Augen vom Grauen Star befallen wurden. Die Frau erblindete, konnte ihr Reisfeld nicht mehr bewirtschaften und folglich auch nichts mehr verkaufen. Massan war dadurch vollkommen auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen. Die Wende kam, als ihr Neffe sie auf die von CBM geförderte Augenklinik "Jean Paul II" aufmerksam machte. Die Untersuchung ergab, dass Massans Erkrankung operabel ist - die Kosten trug die CBM.

Nur eine Viertelstunde habe es pro Auge gedauert, bis die trüben Augenlinsen gegen künstliche getauscht worden seien, schreibt die Blindenmission. Schon einen Tag nach der Operation habe die Patenten Gewissheit gehabt, dass sie wieder sehen kann. Dadurch konnte sie ihre Unabhängigkeit von Anderen zurückerlangen. CBM unterstützt zurzeit 672 Projekte in 65 Ländern.

(NGZ)
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