Verkehrskonzept nach dem Massenunfall A57 ist für Autos bis Dormagen wieder frei

Düsseldorf · Pendler müssen sich auf viele Monate Stau rund um die A57 einstellen. Ein schlüssiges Verkehrskonzept ist dringend notwendig, um die täglichen Verkehrsmassen zu lenken. Bis das vorliegt, kann es noch dauern. Immerhin: Seit Mittwoch ist die Strecke von Köln bis Dormagen wieder frei.

Massenunfall A57 - der Tag danach
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Auf der A57 zwischen dem Kreuz Köln-Nord und dem Kreuz Neuss-West fahren täglich 100.000 Autos. Seit gestern passiert kein einziges Fahrzeug den 20 Kilometer langen Abschnitt. Die Strecke ist nach dem Massenunfall gesperrt. Zwar war das befürchtete Chaos im Berufsverkehr am ersten Morgen nach der Katastrophe ausgeblieben. Ein schlüssiges Konzept aber ist wichtig, um die täglichen Verkehrsmassen um zu leiten.

Doch bis Polizei und der Landesbetrieb Straßenbau NRW dieses päsentieren, kann es noch eine Weile dauern. "Wir sitzen den ganzen Tag zusammen und beraten", erklärt Bernd Löchter vom Landesbetrieb Straßenbau NRW gegenüber unserer Redaktion. "Heute aber werden wir zu keinem Ergebnis kommen."

"Optimieren die Sperrungen"

Eine kleine Veränderung gibt es allerdings schon: Aus Köln kommend können Autofahrer bis zur Ausfahrt Dormagen fahren. Bisher wurden Verkehrsteilnehmer bereits am Kreuz Köln-Nord umgeleitet. "Wir optimieren derzeit die Sperrungen und passen die Beschilderung an", so Löchter.

Ob und wann der von dem Brand und Massenunfall betroffene Abschnitt wieder für den Verkehr frei ist, kann Löchter zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten. "Statiker prüfen weiterhin die Belastbarkeit der Brücke. Klar aber ist, dass wenn überhaupt nur die Spur in Richtung Düsseldorf befahrbar ist."

Brückenteil nicht mehr zu retten

Der Brückenteil in Richtung Köln ist wohl nicht mehr zu retten und muss abgerissen werden. Die Frage nach der Höhe der Kosten kann der Landesbetrieb Straßenbau NRW ebenfalls noch nicht klären. "Das hängt davon ab, ob die gesamte Brücke abgerissen werden muss oder nicht." Klar ist: Da Bundesautobahnen dem Hoheitsgebiet des Bundes unterliegen, werden die Sanierungskosten aus der Staatskasse gezahlt.

Mindestens bis zum Wochenende bleibt der Streckenabschnitt, der die Großräume Düsseldorf und Köln verbindet, noch gesperrt. Experten gehen sogar davon aus, dass es im Falle eines Brückenabrisses bis zu 18 Monate dauern kann, bis der Verkehr wieder so fließt wie vor dem Unfall.

Ausweichrouten überlastet

Am Dienstag hatte die Polizei den Autofahrern zunächst die Empfehlung ausgesprochen, die A59 und A3 als Ausweichroute zu nutzen. Kilometerlange Staus am Morgen waren die Folge. Und auch die angrenzenden Land- und Bundesstraßen im Raum Neuss/Köln/Dormagen waren zum Teil hoffnungslos überfüllt.

Die A57 ist eine der wichtigsten Pendlerrouten in Nordrhein-Westfalen. Den Streckenabschnitt zwischen dem Kreuz Köln-Nord und dem Kaarster Kreuz passieren täglich mehr als 100.000 Autos und Lkw. Die A57 verbindet die Großräume Köln und Düsseldorf.

(nbe)
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