Dormagen A57: Lkw-Stellplätze werden später fertig

Dormagen · Planmäßig sollte der Ausbau der Raststätte Nievenheim an der Autobahn 57 jetzt fertig sein und deutlich mehr Parkplätze für Lkw bringen. Aber die Baufirma arbeitet zu langsam. Neuer Termin: Ende des Jahres.

 Fast fertig ist der neue Lkw-Parkplatz im Norden der Rastanlage. Dort sollen jetzt die Lastwagen parken, während der bisherige Platz umgebaut wird.

Fast fertig ist der neue Lkw-Parkplatz im Norden der Rastanlage. Dort sollen jetzt die Lastwagen parken, während der bisherige Platz umgebaut wird.

Foto: Lothar Berns

Athanasios Mpasios versucht erst gar nicht, etwas zu beschönigen: "Die Firma ist ein wenig lahm, das ist so. Wir hängen ganz deutlich hinter dem Zeitplan zurück", sagt der Verkehrsplaner des Landesbetriebs Straßen-NRW, der sich um den Ausbau der Tankrastanlage Nievenheim an der A57 in Fahrtrichtung Krefeld kümmert. Dieser Ausbau stockt. Planmäßig sollten in diesem Sommer alle Arbeiten beendet sein und den Lkw-Fahrern sollten anderthalb mal so viele Stellplätze wie bisher zur Verfügung stehen. Aber die ausführende Tiefbaufirma Dr. Fink und Stauf aus Much, die auch auf der A57-Brücken-Baustelle tätig ist, hat laut Straßen-NRW den vereinbarten Zeitplan nicht eingehalten. Ein Sprecher dieses Unternehmens sagte auf Anfrage unserer Redaktion: "Wir geben keine Auskünfte dazu und verweisen an Straßen-NRW, unseren Auftraggeber." Der Landesbetrieb mit Sitz in Krefeld geht jetzt nach vorsichtiger Schätzung davon aus, dass der Ausbau Ende des Jahres fertig ist.

Es ist ein fast fünf Millionen Euro teures Projekt. Der Landesbetrieb will die oft überfüllte Rastanlage durch den Ausbau entlasten. Statt der heute vorhandenen 30 Stellplätze für Lastwagen sollen es künftig 75 sein. Auch Pkw sollen profitieren: "Die Zahl von deren Parkplätzen wird sich im Rahmen des Umbaus auch leicht erhöhen." Eine genaue Zahl steht noch nicht fest. Abgeschlossen ist gerade einmal der erste Bauabschnitt. Auf dem Areal im nördlichen Bereich der Raststätte sind alle Tiefbauarbeiten erledigt, wurden Versorgungsleitungen für Wasser, Abwasser und Strom verlegt, ebenso ein Regenwassersammelbecken angelegt. Fertig ist die Beleuchtung. Geplant ist, so erzählt Planer Mpasios, dass am Wochenende dieser ausgebaute Bereich mit 27 oder 28 Plätzen für Lkw freigegeben wird. Allerdings ohne endgültige Markierungen. "Die Fahrer müssen das selbst organisieren, und das schaffen die auch." Dann sollen in Baustufe zwei die Umbauarbeiten auf den Bestandsflächen beginnen.

Die Verstimmung beim Landesbetrieb über die deutliche Verzögerung ist erkennbar. "Damit sind wir natürlich nicht zufrieden", sagt Mpasios. Der Landesbetrieb hatte nach eigenen Angaben vor einiger Zeit eine Rückmeldung der Bauüberwachung erhalten, die sinngemäß so gelautet hatte: "Die machen hier nichts." Das Bauunternehmen hat auch eine sogenannte Verzögerungsanzeige erhalten. Es gibt die Vermutung, dass Bauarbeiter zu einem anderen, größeren Vorhaben im Kölner Raum abgezogen worden sind. "Bestätigt haben wir dies nicht bekommen. Eine große Handhabe gegenüber der Firma besitzen wir nicht." Die vertragliche Vereinbarung enthält offenbar keine Strafe bei einer verspäteten Fertigstellung. Es wird, so die Erklärung, unterschieden zwischen Vorhaben, die aus verkehrlichen Gründen notwendig und wichtig sind, und eben solchen wie dem Rastplatz-Ausbau, der neben dem fließenden Verkehr stattfindet. Bei Top-Vorhaben wird oft eine "Bonus-Malus"-Verabredung in den Vertrag eingebaut, der früheres Fertigwerden finanziell belohnt, Verspätungen bestraft.

(schum)
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