Dormagen A57: Polizei blitzt viel häufiger als 2015

Dormagen · Die Polizei hat die Zahl ihrer Tempokontrollen im Bereich der A57-Baustelle im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich erhöht: Schon 18 Mal wurde die Radaranlage auf der Raststätte Nievenheim in Fahrtrichtung Köln aufgebaut.

Dormagen: A57: Polizei blitzt viel häufiger als 2015
Foto: Stefan Büntig

Für Autofahrer, die regelmäßig aus Richtung Krefeld/Neuss über die A57 Köln ansteuern, ist es ein obligatorischer Blick nach rechts, ob in Höhe der Raststätte Nievenheim eine Radaranlage aufgebaut ist. Denn dort werden seit über vier Jahren regelmäßig Fahrzeuge geblitzt, die schneller als mit Tempo 80 unterwegs sind. Das sind viele, sehr viele sogar: Im ersten Halbjahr dieses Jahres registrierte die Polizei 4150 Verstöße! Von Januar bis Ende Juli, darunter beim "Blitzmarathon", hatte sie schon 18 Mal die "Blitzer" aufgestellt - im gesamten vergangenen Jahr waren es im Vergleich nur 14, die insgesamt 3412 Verstöße festhielten.

Nach dieser dennoch hohen Zahl in 2015 hat sich die Polizei entschlossen, den Takt zu erhöhen. "Wir haben festgestellt, dass dort einfach zu oft zu schnell gefahren wird", sagt Polizeisprecherin Anja Kynast. Daran hat sich seit Ostern 2012 nichts geändert, als dort die Behelfsbrücken installiert wurden. Damals kontrollierte die Polizei noch die Einhaltung von Tempo 60 und blitzte alleine im Juli 2012 569 zu schnelle Autofahrer.

Wohin die Tendenz geht, scheint klar: Im gesamten Jahr 2013 waren es lediglich zehn Geschwindigkeitskontrollen der Polizei in diesem Bereich, bei denen 416 Verstöße festgestellt und 269 Verwarngelder erhoben wurden. Das "Potenzial" im negativen Sinne wird gerade an den aktuellen Zahlen deutlich. Sie zeigen, dass trotz der deutlichen Beschilderung im Vorfeld der A57-Brückenbaustelle mit der Reduzierung auf Tempo 80 und später sogar auf 60 Kilometer/Stunde viele Autofahrer nicht vom Gas gehen. Dabei ist davon auszugehen, dass es viele Pendler sind, die täglich diese Stelle passieren.

In der Regel ist die jeweilige Messanlage nach Angabe von Polizeisprecherin Kynast drei bis dreieinhalb Stunden lang aufgebaut, die Tageszeit variiert dabei. Hält die Polizei den Takt ihrer Kontrollen, so kann davon ausgegangen werden, dass am Ende des Jahres über 8000 Autofahrer für zu schnelles Fahren zur Rechenschaft gezogen werden. Sehr zur Freude des Kämmerers des Rhein-Kreises, denn die Einnahmen aus Verwarngeldern fließen aufgrund des Standorts der Messstelle in die Kasse des Rhein-Kreises. Wie viel genau, kann dort nicht gesagt werden, weil diese Gelder in die allgemeinen Bußgeldeinnahmen fließen.

Es wird nicht unerheblich sein: Im vergangenen Jahr waren es 1623 Verwarngelder (bis 35 Euro), die verhängt wurden, sowie 1789 Ordnungswidrigkeiten, die auch mit Punkten in der Verkehrssünderkartei in Flensburg verbunden sind. Im ersten Halbjahr 2016 waren es 1951 Verwarngelder sowie 2159 Ordnungswidrigkeitsverstöße.

Wie schnell mitunter Autofahrer oder Motorradfahrer dort unterwegs sind, zeigen die Geschwindigkeiten der "Spitzenreiter": Tempo 174 im vergangenen September sowie 176 im Mai dieses Jahres. Dafür gibt es dann eine Geldbuße in Höhe von 600 Euro, zwei Punkte in Flensburg sowie ein dreimonatiges Fahrverbot.

(schum)
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