Dormagen A57-Schild wirbt bald für Knechtsteden

Dormagen · Ab Dezember soll das neue braun-weiße Autobahnschild auf Kloster Knechtsteden hinweisen. In einem halben Jahr kamen 19.000 Euro an Spenden zusammen. Die Initiatoren besuchten nun die Werkstatt in Wuppertal.

 Willi Bednarczyk, Harald Schlimgen, Guido Schenk, Erik Lierenfeld und Hermann-Josef Lenz (v.l.) begutachteten das neue Schild.

Willi Bednarczyk, Harald Schlimgen, Guido Schenk, Erik Lierenfeld und Hermann-Josef Lenz (v.l.) begutachteten das neue Schild.

Foto: MVP, Fotos: LBER/Stadt; Foto: Stadt

Die Maße sind enorm: 2,40 Meter ist das braun-weiße Autobahnschild hoch, 3,40 Meter breit. Ab Dezember sollen zwei Hinweistafeln auf der Autobahn 57 in beiden Fahrtrichtungen kurz vor der Anschlussstelle Dormagen auf das Kloster Knechtsteden hinweisen. Damit bekommt Dormagen nach dem Schild für Zons eine zweite Tourismustafel - eher ungewöhnlich.

Von der gelungenen Fertigung der beiden Blechwände überzeugten sich jetzt in der Fach-Werkstatt in Wuppertal die Initiatoren. Jetzt müssen die Tafeln noch auf der A 57 in Fahrtrichtung Köln bei Kilometer 96,5 und in Richtung Krefeld bei Kilometer 102,6 aufgestellt werden.

 Das Original

Das Original

Foto: Berns Lothar

Für Herstellung, Montage und Wartung sind 19.000 Euro nötig. Diese Summe konnte der Förderverein für das Missionshaus Knechtsteden gemeinsam mit der Stadt und der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen in einem halben Jahr zusammenbekommen. "Unsere Spendenaktion für die Schilder ist super erfolgreich gelaufen", so Fördervereins-Vorsitzender Hermann-Josef Lenz, der auf die beliebten Anstecknadeln mit dem Logo des Schildes und zahlreiche Spenden von Mitgliedern, Bürgern und Firmen verweist. "Hier zeigt sich erneut die enorme Verbundenheit mit Knechtsteden. Das Kloster ist nicht nur eine Sehenswürdigkeit, sondern fester Bestandteil unseres Lebens in Dormagen", bedankt sich Bürgermeister Erik Lierenfeld bei allen Unterstützern.

Mit der Beschilderung geht für den Förderverein und die Stadt ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Beide Partner versprechen sich davon eine weitere touristische Belebung des Klosters, denn rund 70.000 Fahrzeuge kommen täglich auf der A 57 an den Tafeln vorbei. "Dieser Effekt hat sich schon 2004 nach der Aufstellung der Zons-Schilder gezeigt", sagt Lierenfeld, der darin einen Imagegewinn für die gesamte Stadt Dormagen sieht. Weitere Gäste sollen die größte mittelalterliche Klosteranlage im Erzbistum Köln langfristig erhalten helfen, so Lenz.

Bereits 2010 stellten beide Partner einen ersten Antrag für die Hinweistafeln. Die zuständigen Landesbehörden lehnten dies damals ab. Zur Begründung wurde eine mangelnde überregionale Bedeutung des Klosters angeführt. "Um eine Überschilderung und eine damit verbundene Entwertung der einzelnen Schilder zu vermeiden, muss eine Auswahl unter den vielen möglichen Objekten getroffen werden", erläutert Jessica Eisenmann von der Pressestelle der Bezirksregierung. Die Entscheidung fälle ein Beratergremium.

Die Initiatoren gaben jedoch nicht auf und fassten 2015 in einem erneuten Antrag auf 18 Seiten zahlreiche Argumente zusammen. So zitierte der Förderverein ein Gutachten des Landschaftsverbandes Rheinlands, in dem es zur 1130 gegründeten Prämonstratenserabtei heißt: "Kloster Knechtsteden ist eines der großen Beispiele einer kirchenhistorischen Epoche und in fast allen Teilen noch gut erhalten." Der zweite Anlauf führte zum Erfolg, die Bezirksregierung erteilte der Stadt Anfang des Jahres die Genehmigung für die Infotafeln.

Alle Spender werden als Dankeschön zum Neujahrsempfang des Fördervereins am 15. Januar 2017 nach Knechtsteden eingeladen.

(NGZ)
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