Dormagen Abiturientin arbeitet ein Jahr lang in Uruguay

Dormagen · An einer Landwirtschaftsschule in Colonia Concordia verbringt Paulina Braun ihr Auslandsjahr. 3000 Euro muss sie selbst aufbringen.

 Statt an den Strand von Mallorca verschlägt es Paulina Braun nach dem Abitur zum Freiwilligendienst nach Uruguay. Aktuell sucht sie nach Spenden.

Statt an den Strand von Mallorca verschlägt es Paulina Braun nach dem Abitur zum Freiwilligendienst nach Uruguay. Aktuell sucht sie nach Spenden.

Foto: ati

Bevor der Ernst des Lebens im Beruf so richtig losgeht, nutzen viele Schulabsolventen noch einmal die Gelegenheit, die Welt kennenzulernen. So auch die Dormagenerin Paulina Braun, die mit Unterstützung des Vereins Alegro ab August für ein Jahr nach Uruguay reist. Dort wird sie an einer Agrarschule arbeiten.

Den Wunsch, nach dem Abitur ins Ausland zu gehen, fasste die 19-Jährige während einer Orchesterreise. Dort verbrachte sie vor allem viel Zeit mit Spaniern. "Ich habe gemerkt, wie gerne ich Spanisch spreche und dass ich meine Kenntnisse gerne ausbauen würde", sagt die Abiturientin. So stand das Ziel für einen Auslandsaufenthalt mit Südamerika schnell fest. Im Internet stieß sie auf Alegro - einen Verein, der Freiwilligendienste organisiert. Nach der Bewerbung per Videobotschaft, wurde Braun zum Gespräch nach Berlin eingeladen.

An das Bewerbungswochenende kann sich die Abiturientin noch gut erinnern. "Ich fühlte mich zu jedem Zeitpunkt beobachtet", sagt sie. Nachdem die Organisation die verschiedenen Hilfsprojekte für den Freiwilligendienst vorgestellt hatte, musste sie sich für ihre Favoriten entscheiden.

s folgte die Zusage für Uruguay. "Ich war etwas skeptisch. Eigentlich wollte ich lieber nach Chile oder Ecuador", sagt die Dormagenerin. Doch die Skepsis verflog schnell. Nun freut sie sich darauf, in einem 2500-Einwohner-Dorf zu wohnen und das Leben auf dem Land näher kennenzulernen. "Ich mag die Natur und glaube, dass ich die Menschen auf dem Land intensiver kennenlerne als die Städter", sagt sie erwartungsvoll.

Ab August wird der Ort Colonia Concordia im Westen Uruguays für zwölf Monate zur neuen Heimat von Paulina Braun. An ihren Aufenthalt dort hat sie ganz bestimmte Erwartungen: verbesserte Sprachkenntnisse und konkrete Berufsvorstellungen. "Ich teste dort den Lehrerberuf für mich", sagt sie. In Colonia Concordia wird sie den Lehrkräften einer Agrarschule assistieren und eigene Projekte umsetzen. Die Schule bereitet auf den Beruf des Landwirtes vor. So wird die 19-Jährige auch bei der Viehzucht und Landwirtschaft helfen. Letzteres ist für Braun, die sich aus Protest gegen Massentierhaltung vegan ernährt, eine Herausforderung: "Da in Südamerika viel Fleisch gegessen wird, werde ich für den Aufenthalt meine Ernährung umstellen, denn ich möchte die Kultur kennenlernen und mich nicht zum Außenseiter machen", sagt sie.

Die verbleibenden Wochen bis zu ihrer Reise hat Braun noch viel zu tun. Ein Viertel der Gesamtkosten ihres Auslandsaufenthaltes - 3000 Euro - muss sie durch Spenden selbst einnehmen. Den Großteil der Kosten für Unterkunft, Flug und Taschengeld übernimmt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. "Ich hoffe, dass ich noch einige Unterstützer finde", sagt Braun.

(NGZ)
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