Dormagen Alles "Kopfsache"

Dormagen · BvA-Schüler bringen selbst geschriebenes Theaterstück auf die Bühne.

Dormagen: Alles "Kopfsache"
Foto: L. Berns

Sechs junge Männer sitzen an einem Tisch auf Barhockern und bestellen - wie soll es auch anders sein - sechs Bier. Gleich daneben auf Stühlen sitzen acht junge Damen und bestellen acht verschiedene Getränke. Die eine fragt nach Diät-Cola, die andere möchte Sekt mit O-Saft und eine weitere erkundigt sich beim sichtlich genervten Kellner gleich nach einer ganzen Flasche Sekt. "Und ich hätte das Radler gerne wenig Bier", fügt eine andere an, als sich der Kellner schon abgewendet hat. Was sich in jeder Bar hätte abspielen können, geschieht auf der Bühne in der Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums und ist eine Szene aus dem Stück "Kopfsache", das das Publikum mit einer überspitzten Darstellung von Alltäglichkeiten begeisterte.

60 Schüler des Literaturkurses der Q2 (Stufe 12) sowie des Vokalpraktischen Kurses der Q1 (Stufe 11) führten ihr größtenteils selbst geschriebenes Theaterstück vor 250 Zuschauern auf. "Wir haben anfangs passende Stücke gesucht, aber kein geeignetes gefunden, da die Gruppe aus sehr vielen verschiedenen Charakteren besteht", sagt die Leiterin des Literaturkurses, Annika Schmitz. Deshalb schrieben ihre Schüler kurzerhand ein eigenes Theaterstück aus verschiedenen Sequenzen und ließen sich von vorhanden Bühnenstücken sowie einigen Gags, etwa von Loriot, inspirieren. Herausgekommen ist ein Werk mit lustigen Sketchen, die beim Publikum einige Lacher hervorriefen, und parodierenden Szenen, die so manche Streitigkeiten grotesk wirken lassen.

So bekamen nicht nur die Frauen, etwa bei der Unentschlossenheit bei der Suche nach dem richtigen Getränk in der Bar, sondern auch die Männer ordentlich ihr Fett weg: Sinnbildlich hierfür war die Szene mit der berühmt-berüchtigten Männergrippe. "Ich sterbe fast", rief der kränkelnde Mann aus und als der Arzt zum Hausbesuch kommt, erklärt die Frau, dass es nur eine stärkere Erkältung sei. "Um Himmels Willen, eine Männergrippe!" schreit der Doktor bei der Untersuchung bestürzt. Mit ihren Darstellungen wollen die Schüler "den Zuschauer anregen, über sich selbst und Dinge wie Klischees nachzudenken", sagt Berfin Caliskan (17). Dabei wurde bewusst auf verschiedene Stereotypen zurückgegriffen, "damit sich die Zuschauer besser damit identifizieren können", ergänzt Lynn Brüggen (17).

Zwischendurch sangen die Schüler des Vokalpraktischen Kurses, dirigiert von ihrer Leiterin Julia Heuser, einige Lieder wie etwa "Roar" von Katy Perry oder "Heal the World" von Michael Jackson. Das eingenommene Geld kommt der Abi-Kassen der beiden Stufen zu Gute und wird in die Utensilien und Kostüme für die Bühne sowie die Technik in der Aula investiert.

(NGZ)
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