Dormagen Amprion informiert im Januar auch in Gohr

Dormagen · Bei seiner Info-Veranstaltung in Straberg sprach der Netzbetreiber Amprion sich erneut eindeutig für Kaarst als Konverter-Standort aus.

 Beim Bürger-Infoabend zum Konverter unterhielt sich Amprion-Sprecherin Joëlle Bouillon in Straberg mit Willi Feiser von der Gohrer Bürgerinitiative.

Beim Bürger-Infoabend zum Konverter unterhielt sich Amprion-Sprecherin Joëlle Bouillon in Straberg mit Willi Feiser von der Gohrer Bürgerinitiative.

Foto: L.H.

Am Ende blieb es beim grundsätzlichen Boykott, ohne dass es zum Eklat gekommen wäre: Gut 60 Mitglieder der "Bürgerinitiative contra Konverter Gohr und Umgebung" protestierten vor der Straberger Schützenhalle, während drinnen die Info-Veranstaltung des Netzbetreibers Amprion während der drei Stunden nur spärlich besucht blieb. Sauer zeigten sich die Gohrer Konvertergegner sowohl darüber, dass die Veranstaltung nicht in Gohr stattfand als auch über die ihnen erst am Dienstag selbst zugegangene Pressemitteilung des Unternehmens (die NGZ berichtete). "Wir haben gegenüber Amprion klar zum Ausdruck gebracht, dass solch eine Handlungsweise inakzeptabel ist und einen neuen, frühzeitig veröffentlichten Termin in Gohr gefordert", heißt es in einer Erklärung von BI-Sprecher Felix Bracher, die seine Mitstreiter vor der Halle verbreiteten.

"Wir wollten dieses Informationsangebot möglichst kurzfristig nach der Bekanntgabe der Standorte machen", sagt Amprion-Sprecherin Joelle Bouillon. Gesucht worden sei eine Räumlichkeit, die im Zweifel Platz für mehrere hundert Besucher geboten hätte. Die Veranstaltung in Straberg sei ohnehin nur als Auftakt gedacht gewesen, "das war es aber noch nicht", so die Sprecherin.

Ungeachtet des Protests der Bürgerinitiative ist der Gesprächsfaden denn keineswegs abgerissen. Nach einem von Joelle Bouillon mit BI-Vertreter Willi Feiser - in der Halle - geführten Gespräch soll es im Januar in Gohr eine weitere Infoveranstaltung im Bruderschaftshaus oder im Gohrer Landgasthof geben, deren Termin rechtzeitig bekannt gegeben wird. Wie Bouillon sagt, werde es auch danach "bei Bedarf" weitere Info-Treffen geben. Bei denen wird Amprion, wie in Straberg praktiziert, eine Abkehr vom "Frontalunterricht" vollziehen, bei dem die Besucher einem Referenten lauschen und Gelegenheit für Fragen haben. Gut ein Dutzend Amprion-Mitarbeiter stand im Hubertussaal an Schaubildern und Computeranimationen für Gespräche in kleineren Gruppen bereit.

"Ich finde es gut, dass Amprion in den Bürgerdialog einsteigt, hoffe aber, dass die Organisation künftg so ist, dass eine breite Bürgerbeteiligung möglich ist", kommentiert Bürgermeister Erik Lierenfeld das Treffen. Er habe im Vorfeld Amprion davon abgeraten, die Veranstaltung in Straberg abzuhalten.

Die Amprion-Vertreter machten erneut deutlich, dass die Wahl des Standorts für den Konverter nur zwischen Gohr und Kaarst fallen werde, wobei Kaarst erklärter Favorit des Unternehmens sei. Die endgültige Entscheidung werde frühestens 2017 feststehen, wie Lars Rößling betont, der als Jurist bei Amprion für das Genehmigungsverfahren zuständig ist. Auch der Feldhamster spielte eine Rolle, wenn auch nur eine ganz kleine: "Wir haben bereits nach Feldhamstern gesucht, aber keine gefunden", bestätigte Bouillon gegenüber Wilfried Bender von der Gohrer Jägerschaft. Für die Bürgerinitiative ist klar: "Wir kämpfen, bis der völlig inakzeptable Plan, den Konverter in Gohr zu verwirklichen, abgewendet wurde", sagt Bracher.

(NGZ)
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