Dormagen Auch in Dormagen fehlen noch Ausbildungsplätze

Dormagen · Laut der Agentur für Arbeit sind zurzeit 281 Jugendliche in Dormagen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, 176 sind bereits "versorgt".

 Im Handwerk gibt es noch Ausbildungsstellen ab September. Die Lehrverträge werden oft erst nach den Osterferien geschlossen.

Im Handwerk gibt es noch Ausbildungsstellen ab September. Die Lehrverträge werden oft erst nach den Osterferien geschlossen.

Foto: hjba

30 Azubis sucht der Chempark noch für den Ausbildungsstart im September. "Besonders Chemikanten, Anlage- und Industriemechaniker, Elektroniker sowie Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik werden noch benötigt", sagt Currenta-Sprecher Benjamin Schütz. Weitere 20 Plätze seien noch im einjährigen berufsvorbereitenden Starthilfeprogramm frei, sagt Schütz weiter.

Das könnte die 281 Jugendlichen aus Dormagen, die laut Statistik der Arbeitsagentur Mönchengladbach noch ohne Ausbildungsplatz zum 1. September sind, interessieren. Freie Plätze gibt es laut Personalentwicklerin Carolin Krautwig auch noch im Kreiskrankenhaus, allerdings nur im pflegerischen Bereich (Gesundheits- und Krankenpfleger, übrigens auch als Teilzeitausbildung, Kinderkrankenpfleger oder Gesundheits- und Krankenpfleger-Assistent). Die beiden Plätze, die das Krankenhaus (gemeinsam mit dem in Grevenbroich) in der kaufmännischen Sparte anbietet, seien für dieses Jahr bereits vergeben, sagt Krautwig. Dass die Betriebe angesichts der hohen Bewerberzahlen zu wenige Ausbildungsplätze anbieten, meint Angela Schoofs, Leiterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, und appelliert an Unternehmen, mehr Stellen anzubieten, und sie nennt die Folgen, wenn das nicht geschieht: "Die Betriebe melden zu wenige Stellen und verpassen so die Chance, ihren Fachkräftebedarf zu decken", sagt sie. Doch sie sei sich sicher, dass noch viele Betriebe in die Zukunft der Jugendlichen und damit letztlich in ihre eigene betriebliche Zukunft investieren werden. "Wenn nicht jetzt, wann dann", untermauert die Agenturchefin ihre Aussage.

Klaus Koralewski ist recht optimistisch, was die Ausbildung im Handwerk angeht. "Ich weiß, dass sich viele Betriebe gar nicht bei der Arbeitsagentur melden, weil sie sich selbst um ihren Nachwuchs kümmern", sagt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein. Gerade im Handwerk, so Koralewski, würden meistens erst nach den Osterferien die Lehrverträge abgeschlossen. "Zwischen 20 und 30 werden es auch in Dormagen werden", ist er sich sicher. Oft würden die Jugendlichen noch die Osterferien nutzen, um ein Praktikum zu machen, und sich danach entscheiden. In den Bereichen Elektro, Bau, Kfz, aber auch im Friseurhandwerk, in der Maler- und Lackierer- sowie Karosseriebauer-Branche gebe es auch im Dormagener Stadtgebiet genügend Betriebe, die noch einstellen werden.

Das ist bei der Stadtverwaltung in diesem Jahr nicht mehr so. Dort sind die Verträge längst unter Dach und Fach, was, wie Ausbildungsleiter Volker Lewerenz sagt, auch mit entsprechenden Einstellungstests zusammenhänge. Wer sich für einen Job im gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst, den Beruf des Verwaltungsfachangestellten oder Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (Fachrichtung Bibliothek und Bibliothekswesen) interessiert, sollte sich bis August bewerben — für einen Start 2015 wohl gemerkt.

(NGZ)
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