Dormagen Auf der Lichtung treffen sich die Tiere

Dormagen · Der Wald mit seinen dichten Bäumen ist oft geprägt durch eine düstere Stimmung. Das Licht kann nur schwer durch die Baumkronen gelangen und so bleibt der Wald im Dunkeln. Doch an manchen Stellen bildet sich eine "Öffnung" im Wald. Dort stehen nur vereinzelt Bäume und das Licht kann ungehindert scheinen – eine Lichtung.

 Revierförster Theo Peters auf einer Lichtung, die für viele Tiere auch ein Rückzugsort ist. Deshalb sollten Menschen sie möglichst meiden.

Revierförster Theo Peters auf einer Lichtung, die für viele Tiere auch ein Rückzugsort ist. Deshalb sollten Menschen sie möglichst meiden.

Foto: Tinter, Anja

Der Wald mit seinen dichten Bäumen ist oft geprägt durch eine düstere Stimmung. Das Licht kann nur schwer durch die Baumkronen gelangen und so bleibt der Wald im Dunkeln. Doch an manchen Stellen bildet sich eine "Öffnung" im Wald. Dort stehen nur vereinzelt Bäume und das Licht kann ungehindert scheinen — eine Lichtung.

"Lichtungen sind Wiesen im Wald. Durch das ungehinderte Einfallen des Lichtes bilden sich Gräser auf dem Boden und ein neuer Lebensraum entsteht", erklärt Revierförster Theo Peters. Die Lichtung bildet eine biologische Vielfalt. Viele Pflanzen können dort gedeihen und auch Tiere fühlen sich auf der Lichtung wohl. "Im Gras machen es sich besonders Mäuse, Insekten, Würmer und Schnecken bequem", sagt er, "damit allerdings einhergehend auch alle Tiere, die diese kleineren Tiere fressen." Besonders der Grünspecht — auch Grasspecht genannt —tummelt sich auf der Lichtung. Durch sein grünes Gefieder ist er im höheren Gras gut getarnt. "Viele Tiere können sich im Gras auf der Lichtung verstecken und Schutz finden. Man kann sagen, die Lichtung ist ein Rückzugsort für Tiere und natürlich auch für Pflanzen", sagt Peters.

Doch nicht nur Wiesenbewohner suchen die Lichtung, auch die Tiere des Waldes zieht es dorthin. "Besonders für Rehe gibt es auf der Lichtung viel Futter. Frisches Gras finden sie im Wald ansonsten nicht. Auch die Wildschweine kommen auf die Wiese und wühlen die Erde auf der Suche nach Essbarem um", erklärt Theo Peters und zeigt auf die deutlich sichtbaren Erdhaufen auf der Lichtung. Besonders im Winter bildet die Lichtung einen Treffpunkt für die Tiere. Durch den Lichteinfall ist es dort warm und durch die biologische Vielfalt findet auch jedes Tier etwas zu fressen. Daher ist es wichtig, dass Lichtungen ein Rückzugsort für die Tiere bleiben und diese nicht durch den Menschen gestört werden. "Da das Waldgebiet unter Naturschutz steht, ist es den Spaziergängern nur gestattet auf den Wegen zu gehen. Dadurch sollen die Tiere ungestört bleiben", sagt Peters.

Trotzdem ist das Eingreifen des Menschen in die Natur auf der Lichtung nötig. "Die Lichtung muss gestaltet und unterhalten werden. Ließe man der Natur freien Lauf, so würde sich der Wald mit seinen Bäumen durchsetzen und die Lichtungen würden verschwinden. Daher muss das Gras regelmäßig gemäht werden, damit die Wiese schön dicht bleibt."

Im Forstrevier gibt es an vielen Stellen Lichtungen, die Helligkeit und auch Wärme in den Wald bringen und für viele Tiere immer wieder ein sehr beliebter Treffpunkt sind.

(url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort