Dormagen Auf der Suche nach Park-Kompromissen

Dormagen · Die Abwägung, wie viele Parkplätze in den einzelnen Stadtteilen von Dormagen nötig und möglich sind, ist schwierig.

 Genügend Parkraum zu schaffen, wie hier an der Museumstraße in Zons, ist eine schwierige Abwägung: Anwohner fordern Stellflächen, auch für Besucher, allerdings dürfen Straßen auch nicht zugeparkt werden - erst recht, da auch Feuerwehr und Rettungswagen noch durchkommen müssen.

Genügend Parkraum zu schaffen, wie hier an der Museumstraße in Zons, ist eine schwierige Abwägung: Anwohner fordern Stellflächen, auch für Besucher, allerdings dürfen Straßen auch nicht zugeparkt werden - erst recht, da auch Feuerwehr und Rettungswagen noch durchkommen müssen.

Foto: L. Berns

Jeder Autofahrer kennt die nervige Suche nach einem Parkplatz. Daher plädieren auch Anwohner für (Besucher-)Parkplätze für ihre Gäste, gerade in hart "umkämpften" Gebieten wie in Zons. Bei allen Versammlungen zum Thema Verkehr gab es gegenläufige Meinungen: Während es für die einen nicht genug Parkplätze gibt, wollen andere gar keine oder wenig Autos in der Altstadt sehen - und schon überhaupt nicht vor der eigenen Tür. Da ist das Abwägen, wie viel Parkraum nötig ist, schwierig. Park-Kompromisse dürfen nicht zu zugestellten Straßen führen, durch die Rettungsdienste und Feuerwehr nicht mehr durchkämen.

Mit den Mitte 2016 neu eingeführten Park-Maßnahmen in Zons - neue, auf zwei Jahre befristete Park- und Befahr-Ausweise für Anwohner und Gäste - ist zwar das Befahren geregelt, "Parkdruck" aber gibt es weiter: Auf rund 400 Autos der Anwohner in 285 Haushalten kommen rund 200 öffentliche Stellplätze. Zwar dürfen die Gäste mit dem Ausweis die Altstadt nur zum Be- und Entladen befahren, aber ihr Auto dann auf Mühlen- und Rheintor-Parkplatz kostenlos abstellen.

Für 2018 gibt es eine gute Nachricht zum Parken am Hackenbroicher Schulzentrum und Kreiskrankenhaus Dormagen: Im städtischen Haushalt sind 150.000 Euro für die Erweiterung des Parkplatzes vor dem Leibniz-Gymnasium und der Realschule um eine weitere Doppelreihe mit 23 neuen Parkplätzen vorgesehen. Das ist zumindest eine kleine Entspannung im Park-Chaos, auch wenn sich das Kreiskrankenhaus bisher nicht an der Schaffung neuer Parkflächen an der Dr.-Geldmacher-Straße beteiligt.

Zusätzliche Parkplätze gibt es bald auch in Horrem an der Rückseite des Bahnhofs zur Knechtstedener Straße hin: Im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprojektes "Soziale Stadt Horrem" wird dort der Umbau der Bahnhofs-Ostseite auch den neuen Vorplatz, die großzügigere Treppenanlage und die von vielen Bürgern ersehnte bessere Beleuchtung des Fußgängertunnels umfassen. Die Technischen Betriebe Dormagen werden zudem für knapp 200.000 Euro den südlichen Teil der Knechtstedener Straße zwischen dem neuen Vorplatz und der Sportschule Shinto instandsetzen und dabei 15 Stellplätze in vertikaler Richtung neben der Straße einrichten. "Die Arbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr beginnen", erklärte Stadt-Pressesprecher Harald Schlimgen.

Dass geparkte Autos als Hindernis durchaus auch erwünscht sind, um Raser von einer zu hohen Geschwindigkeit beim Durchfahren der Orte abzuhalten, machte Verkehrsplaner Peter Tümmers zuletzt beim Stadtteilgespräch in Nievenheim deutlich: "Ohne parkende Autos würde auf vielen Straßen mehr gerast." Anwohner leiden nicht nur unter zugeparkten Wegen, sondern auch unter Lärm und Luftverschmutzung. Generell gilt der Aufruf von Bürgermeister Erik Lierenfeld zu mehr Rücksicht beim Autofahren auch fürs Parken: "Ich kann nur jedem raten, halten Sie sich an die Verkehrsregeln!" Auf die Forderung eines Nievenheimers, mehr Politessen zu schicken, erklärte Lierenfeld: "Sie sind im Einsatz, können aber nicht überall sein." Zudem wisse die Stadt, dass in Anwohnerstraßen nicht so viele Parkplätze vorhanden seien: "Wenn das Ordnungsamt dort kontrolliert, dann nur, weil es eine Gefährdung gibt oder wir von Nachbarn auf Falschparker hingewiesen wurden."

(NGZ)
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