Fotos Auf Stadtrundfahrt mit Erik Lierenfeld (SPD)
Kulturhalle DormagenKulturförderung nicht mit „Gießkanne“
Dormagen gilt zu Recht nicht nur als Sportstadt, sondern auch als Kulturstadt. Geht es nach Erik Lierenfeld, dann soll das unbedingt auch so bleiben: „Kultur ist ein wichtiges Gut, das den Dormagenern erhalten werden muss“, sagt der SPD-Bürgermeister-Kandidat. Dabei spricht er sich allerdings gegen das „Gießkannen-Prinzip“ bei der Kulturförderung aus: „Es sollen einzelne Projekte gefördert werden“, sagt Erik Lierenfeld, der sich an der „Kulle“ für deren Erhalt ausspricht. „Die Stadt muss trotz aller Baupläne sicherstellen, dass die Kulle an diesem attraktiven Ort in der Stadtmitte als Veranstaltungshalle wirtschaftlich betrieben werden kann“, sagt Lierenfeld, der auch kulturpolitischer Sprecher der SPD und stellvertretender Kulturausschuss-Vorsitzender ist: „Niemand will 1000 Leute in die Kulle bringen, es sollte aber möglich sein, mal bis zu 350 Gäste zuzulassen.“
Zonser AltstadtTourismus muss erträglich bleiben
Dass die Altstadt Zons von Touristen geschätzt wird, kann Erik Lierenfeld sehr gut verstehen: „Wegen der Einzigartigkeit ist es auch richtig, dass die Denkmalbereichssatzung dieses Kleinod schützt.“ Gern flaniert er durch die Gassen und über den Deich. Von der Stadtmauer im Kulturzentrum Zons, wo der Rhein-Kreis sich stark engagiert, liebt der stellvertretende Bürgermeister den Blick über die Wiesen und Felder: „Hier ist es gleich neben Wohnbebauung wunderschön grün“, spricht er sich für ein maßvolles Miteinander von Wohnbebauung, Industrie und Natur aus. „Konzentrationsflächen ausweisen und einen Masterplan für jeden Stadtteil erstellen, sichert Grünzonen“, fordert er. Wenn die Zonser unter dem Tourismus leiden, sollen sie das demnächst auf Stadtteilkonferenzen ansprechen: „Der Tourismus muss erträglich bleiben, auch wenn die Stadt davon profitiert.“
KnechtstedenKloster-Campus zeigt Miteinander
Das Kloster Knechtsteden ist für Erik Lierenfeld nicht nur ein Ort der Ruhe und religiösen Erfahrung, sondern auch ein gutes Beispiel für das Miteinander verschiedener Vereine und Institutionen: „Auf dem Klostergelände hat sich inzwischen neben dem Norbert-Gymnasium auch eine Kulturstätte etabliert, die Besucher anzieht“, sagt Lierenfeld, der am BvA sein Abi machte. Er hat mehrfach im Ensemble des Galerie-Theaters Zons auf der Bühne der Theaterscheune gestanden. „Was hier an Kultur entwickelt wird, ist außergewöhnlich“, sagt er mit Blick auf Musik, Ausstellungen, Theater und Naturschutz. „Dormagen braucht solch ein Miteinander, bei dem sich Vereine ergänzen und gemeinsam für Entwicklung sorgen“, sagt Lierenfeld, der dieses Prinzip gern weiter fördern möchte.
Dormagener RathausplatzDie Bedürfnisse von Jung und Alt sollen respektvoll in Einklang gebracht werden
Auf dem weitestgehend autofreien Rathausplatz treffen sich viele Gäste bei Stadtfesten oder anderen Feiern, auch die Außengastronomie wird bei schönem Wetter gern besucht. Erik Lierenfeld, der in mehr als 25 Vereinen aktiv ist, sieht im Platz vor dem Historischen Rathaus einen guten Treffpunkt für ganz Dormagen. Zu einer gut funktionierenden Stadt gehört für ihn auch die Infrastruktur bei Verkehr, Bildung und Nahversorgung. „Der fehlende Supermarkt ist das größte Problem vor allem für ältere Bewohner“, regt er schnelle Entscheidungen, auch in Gesprächen mit dem Investor des Fachmarktzentrums an: „Alle müssen an einen Tisch geholt werden“, fordert er Kompromissbereitschaft. Als Bürgermeister möchte Lierenfeld sein Credo der gegenseitigen Wertschätzung umsetzen: „Ich möchte gemeinsam mit dem Stadtrat, der Verwaltung und den Bürgern eine effiziente Arbeit ermöglichen und dabei kreative Spar-Ideen fördern“, sagt Lierenfeld. Keinesfalls sparen sollte die Stadt beim „Dormagener Modell“, dessen präventiven Ansatz Lierenfeld auch auf die Quartiersentwicklung ausdehnen möchte. Alle Entscheidungen sollen transparent sein. Die Bürger müssen beteiligt werden, um deren Potenzial zu nutzen, so Lierenfeld: „Bürgerbeteiligung heißt für mich, dass mit ihnen gemeinsam die Ideen entwickelt werden, nicht, dass ihnen nur etwas Vorgefertigtes vorgesetzt wird.“ Daher möchte Lierenfeld parteiübergreifende Zukunftswerkstätten einrichten, zu denen der Bürgermeister einlädt.
Tier- und Geopark TannenbuschDas Wildgehege als beliebtestes Ausflugsziel für Familien weiterentwickeln
Seit er denken kann, ist Erik Lierenfeld ein großer Fan des Tannenbuschs, wo er auch als Kind mehrere Nachmittage verbrachte. „Die pädagogische Ausrichtung des Tannenbuschs sollte noch breiter aufgestellt werden, damit möglichst viele Familien mit ihren Kindern ein Naturerlebnis vergönnt ist“, fordert der SPD-Bürgermeister-Kandidat. Dazu gehören für ihn auch Führungen durch den Wald, wie sie die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), der auch die Tiere gehören, anbietet. Der Tierpark sollte über den Streichelzoo mit den Ziegen hinaus Begegnungen mit Tieren ermöglichen: „Das geht nur, wenn man nicht eine halbe Stunde warten muss, bevor man ein Tier im Gehege sieht“, sagt Lierenfeld beim Füttern der Ziegen, deren Futterneid er durch geschicktes Werfen ausgleicht. „Dieses Ausflugsziel Nummer 1 für junge Familien im Rhein-Kreis Neuss sollte weiter zur Bildungseinrichtung ausgebaut werden“, meint Lierenfeld, seit 2009 stellvertretender Bürgermeister. Ein weiteres Plus für Lierenfeld: Rund um den Tannenbusch gibt es viele Nutzer, die einander respektvoll begegneten: Spaziergänger, Reiter, Jäger, Mountainbiker und Jogger. Nicht von ungefähr nutzen die Sozialdemokraten, deren Stadtverbandsvorsitzender er seit Februar 2013 ist, seit Jahren die Picknick-Wiese für ihr Sommerfest. Die Überlegungen der SDW, die Trägerschaft über den Tannenbusch zu übernehmen, unterstützt der Kandidat, den die SPD mit 96,5 Prozent nominierte: „Die Stadt sollte mit dem Verein, der sich dankenswerterweise engagiert, eine gute Lösung finden.“ Die dürfe aber nicht als Spar-Modell gesehen werden. „Es geht darum, eine Einheit zu schaffen“, weist Lierenfeld darauf hin, dass die SVGD, die den Tierpark betreibt, viele Bereiche betreut: „Die Frage ist, ob der Tannenbusch dazugehören muss.“ Überlegungen, einen Eintrittspreis zu erheben, erteilt Erik Lierenfeld eine Absage: „Der Tannenbusch ist ein großes Standort-Plus und sollte als Geschenk der Stadt an die Bürger weiterhin kostenlos bleiben.“