Dormagen Aufgegebene Spielplätze bleiben doch erhalten

Dormagen · Rund 100 Spielplätze unterhält die Stadt, 16 sind in der Hoffnung auf Flächen-Verkauf aufgegeben worden. Zwei sind wieder im Programm.

Für die Instandhaltung der rund 100 Spielplätze im Stadtgebiet steht nicht viel Geld zur Verfügung. Rund 45.000 Euro Jahresbudget sind schnell verbraucht, wenn die Anschaffung neuer Spielgeräte als Ersatz für kaputte Geräte oft fünfstellige Summen verschlingt. Die Technischen Betriebe Dormagen (TBD) überprüfen alle ihre Spielplätze immer wieder auf Erneuerungsbedarf. Jetzt kommen zwei eigentlich schon "abgeschriebene" Spielplätze wieder in das Unterhaltungsprogramm der TBD zurück, wo sie bei Bedarf instandgehalten werden: Der Jugendhilfeausschuss beschloss einstimmig, die beiden Spielplätze Weserstraße in Hackenbroich und Dörerweg in Nievenheim weiterhin als Standort zu erhalten.

"Damit kommen beide nach drei Jahren auch wieder in das Investitionsprogramm der TBD", erklärte Klaus Güdelhöfer, Leiter des Kinder- und Jugendbüros der Stadt Dormagen. Auch wenn nicht gleichzeitig jedes Jahr alle Spielplätze erneuert und verschönert werden können, werden sie jetzt jedoch weiter gepflegt und regelmäßig überprüft. Ansonsten wären die Geräte abgebaut worden. Anwohner hatten die Aufgabe inzwischen kritisiert.

Diese beiden Spielplätze waren 2012 mit 14 anderen aus der Förderung herausgenommen worden - die Hoffnung bestand, die Grundstücke zu verkaufen, zu bebauen und anders zu nutzen. Weitergehende Analysen der TBD haben dazu geführt, dass jetzt der Planungs- und Umweltausschuss in beiden Fällen eine Bauland-Umwandlung abgelehnt hatte: beim Spielplatz Weserstraße aus Lärmschutzgründen und am Dörerweg wegen dort vermuteter archäologischer Funde - in direkter Nachbarschaft waren beim Wohngebiet Nievenheim IV zeit- und kostenintensive Bodenarbeiten nötig.

Für das Jahr 2016 stand im TBD-Wirtschaftsplan ausnahmsweise mit 86.500 Euro fast doppelt so viel Geld wie üblich für die Spielplätze zur Verfügung, da zwei der 16 ausgemusterten Spielplatz-Grundstücke (Franz-Faßbender-Straße und Wisentstraße in Delhoven) verkauft werden konnten. "Davon fließen zehn Prozent, maximal 20.000 Euro pro Fläche, in die Unterhaltung der verbleibenden Plätze", erklärt Güdelhöfer. Mit einem Großteil dieser Summe (68.500 Euro) konnte der erste große Sanierungsabschnitt auf dem Spielplatz "Roncalliplatz" in Delrath angegangen werden. Im Rahmen eines Flächentauschs wurde zudem der Spielplatz Memeler Straße zurück an die Stadt Dormagen gegeben.

Eine weitere Finanzierungs-Idee für die Spielplätze ist das "Crowdfunding". Dieses von der FDP bereits im Vorjahr angeregte Verfahren, bei dem mehrere Geldgeber die Sache unterstützen, soll nun laut Güdelhöfer für ein teures Spielgerät auf dem Spielplatz Amselweg in Delhoven getestet werden. "Ich habe dazu ein Profil angelegt, das bald an den Start gehen kann", wies er auf Gespräche mit der Volksbank hin, die nötigen Voraussetzungen dazu in die Wege leite. Geplant sei eine Seilbahn für ungefähr 18.000 Euro.

(NGZ)
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