Dormagen Aus dem Alltag junger Flüchtlinge

Dormagen · JUMA-Leiter Jan Klawitter berichtet über seine Arbeit und Perspektiven.

 Im April gab es für die jungen Flüchtlinge in Dormagen Fahrradhelme und Tipps fürs Fahren vom ADFC.

Im April gab es für die jungen Flüchtlinge in Dormagen Fahrradhelme und Tipps fürs Fahren vom ADFC.

Foto: Berns Lothar

Insgesamt sind 38 unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) in Dormagen registriert. Diese Zahl nannte Jugendamtsleiterin Martina Hermann-Biert im Jugendhilfeausschuss. Davon lebt die größte Gruppe, 21 junge Männer im Alter zwischen 14 und 17 Jahren in der JUMA in Dormagen-Mitte, der Jugendeinrichtung für unbegleitete minderjährige Ausländer. Über ihre Arbeit mit den meist 15- und 16-Jährigen berichteten die Diakonie-Mitarbeiter Andreas Stefen (Die Rübe) und Jan Klawitter (JUMA).

Besonders zu spüren war das große Engagement, mit dem die Fachkräfte versuchen, Perspektiven für die Jugendlichen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak zu schaffen. Dabei verschließen sie nicht die Augen vor Schwierigkeiten, die zum Beispiel durch Unkenntnis der Kultur, Sprachbarrieren oder unterschiedliches Bildungsniveau entstehen, wie Stefen berichtete: "Wir hatten am Anfang Probleme, da fünf Analphabeten ganz andere Anforderungen an Spracherwerb hatten als die anderen." Auch auf Wertevermittlung, das Schließen von Freundschaften mit deutschen Jugendlichen, zum Beispiel im Jugendtreff "Die Rübe" und vor allem Schulbildung wird in der Juma geachtet. "Wir wollen ihnen die bestmöglichen Entwicklungschancen bieten", betonte Jan Klawitter, das gehe über Kontakt zu Gleichaltrigen, aber besonders durch Schule und Praktika: "Ein Junge geht auf das Bettina-von-Arnim-Gymnasium, drei auf die Gesamtschule, wobei zwei den Sprung in einen Regelunterricht geschafft haben, die anderen besuchen die Integrationsklassen am BBZ Dormagen", erklärt Klawitter. Die Jungen seien alle sehr motiviert.

Das Ziel sei, für die Jugendlichen, die unter Vormundschaft der Stadt stehen, später ein selbständiges Leben zu ermöglichen: "Sie müssen sich an unsere Regeln halten, aber auch lernen, wo sie welche Hilfe erhalten - wir erklären ihnen, wie unser Alltag funktioniert", so Klawitter. "Die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Jugendamt läuft bestens."

(NGZ)
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