Diamanthochzeit Aus dem Ruhrpott zog es die Oporas nach Hackenbroich

Dormagen · Einander kennen gelernt haben sich Eduard und Ingeburg Opora beim Fernsehen: In den 1950er Jahren, als erst eine Minderheit ein Gerät hatte, waren Fernsehabende ein willkommener Anlass für Nahbarschafts- und Freundestreffen, wie sich die beiden Diamanthochzeiter noch gut erinnern. "Es war eine Sensation, wenn jemand einen Fernseher hatte", sagt Ingeburg Opora (86), die aus Gladbeck stammt, während ihr Mann in Gelsenkirchen-Horst zuhause war.

Einander kennen gelernt haben sich Eduard und Ingeburg Opora beim Fernsehen: In den 1950er Jahren, als erst eine Minderheit ein Gerät hatte, waren Fernsehabende ein willkommener Anlass für Nahbarschafts- und Freundestreffen, wie sich die beiden Diamanthochzeiter noch gut erinnern. "Es war eine Sensation, wenn jemand einen Fernseher hatte", sagt Ingeburg Opora (86), die aus Gladbeck stammt, während ihr Mann in Gelsenkirchen-Horst zuhause war.

Nachdem sein Vater im Zweiten Weltkrieg umgekommen war, wurde der heute 81-Jährige schon früh zum Versorger der Familie und arbeitete als Bergmann. Ingeburg Opora hat den Beruf der Modistin erlernt und Handarbeiten zählten zu ihren großen Hobbys, so lange es die Gesundheit zuließ. Nach der Hochzeit in Gladbeck war es zunächst schwierig, eine Wohnung zu finden, ehe die Familie lange an der Horster Straße in Gelsenkirchen lebte. Wie viele Bergleute aus dem Ruhrgebiet wechselte auch Eduard Opora zum damaligen Bayer-Werk in Dormagen.

Seit 1968 leben die beiden an der Wiedstraße in Hackenbroich , "und wir haben es bis heute nicht bereut", macht die Jubilarin deutlich, dass es ihnen längst zur zweiten Heimat geworden ist. Ins Ruhrgebiet wollten die beiden jedenfalls nie zurück. Aus der Ehe der Oporas gingen ein Sohn und eine Tochter hervor, heute sind die beiden Diamanthochzeiter stolze Großeltern einer Enkelin und eines Enkels. Ihr Sohn kam bei einem tragischen Verkehrsunfall zu Tode.

Ungeachtet allen Leids "haben wir aber auch viel Schönes erlebt", sagt Ingeburg Opora. Zu nennen wären da etwa "die Super-Enkel", wobei sie und ihr Mann ihre heute als Direktorin beim Bertelsmann-Verlag tätige Enkelin aufgezogen haben. So lange es die Gesundheit zuließ, waren die beiden Jubilare überaus reiselustig: Über 50 Mal waren sie in Österreich. Skifahren und Schwimmen waren die gemeinsamen Hobbys. Eduard Opora, der übrigens kein Schalke-Fan, sondern Anhänger von Borussia Mönchengladbach ist, hält sich mit Radeln fit.

Zudem wirkt er als Hausmann, da seine Frau auf den Rollstuhl angewiesen ist. "Er ist ein geschliffener Diamant und tut alles für mich", lautet ihr Fazit nach 60 Jahren Ehe.

(S.M.)
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