Dormagen Autor Horst Eckert: Spannende Spekulationen zum Terrortrio NSU

Dormagen · War es tatsächlich Selbstmord? Was wäre, wenn Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die beiden Männer des berüchtigten Terrortrios NSU um Beate Zschäpe, doch getötet wurden? Wer war der Täter und was macht er heute? Mögliche, wenn auch fiktive Antworten liefert Krimiautor Horst Eckert in seinem neuen Roman "Wolfsspinne". Der Förderverein der Stadtbibliothek hatte zu seinem 15-jährigen Bestehen zu einer Lesung mit dem Autor eingeladen.

 Horst Eckert las in der Stadtbibliothek Dormagen aus seinem Politthriller "Wolfsspinne", in dem es um die Mordserie des rechtsextremen NSU geht.

Horst Eckert las in der Stadtbibliothek Dormagen aus seinem Politthriller "Wolfsspinne", in dem es um die Mordserie des rechtsextremen NSU geht.

Foto: Salzburg

In "Wolfsspinne", dem dritten Fall für den Düsseldorfer Kriminalkommissar Vincent Veih, geht es um einen der spektakulärsten Kriminalfälle der letzten Jahre: Am 4. November 2011 werden in Eisenach die Leichen zweier Männer in einem Wohnmobil gefunden, die als Teil des rechtsextremistischen Terrortrios NSU Deutschland jahrelang unerkannt in Angst und Schrecken versetzte. Eckert nimmt die Verflechtungen des Verfassungsschutzes aufs Korn und stellt die offizielle Version, Mundlos und Böhnhardt hätten Selbstmord begangen, in Frage. "Als bekannt wurde, dass der Verfassungsschutz in dem Fall drinsteckt, war mir klar, dass ich darüber schreiben muss", erklärte der Autor. "Ich habe viele Artikel und Hintergrundinformationen gesammelt und nun mit meinen schriftstellerischen Mitteln, meiner Fantasie, versucht, einige offene Fragen zu beantworten." Und das ist ihm mit seinem brisanten Politthriller gut gelungen. Er konstruiert eine Geschichte um einen Beamten des Verfassungsschutzes, der beim NSU als verdeckter Ermittler arbeitet und so in den Fall verstrickt wird. Jahre später ermittelt Kommissar Veih im Drogenmilieu und stößt auf eine Fährte, die in die Vergangenheit weist: die Aktion "Wolfsspinne", die eng mit dem NSU verknüpft ist...

Horst Eckert beschreibt die Ereignisse so überzeugend, dass der Leser schnell glaubt, genau so könne sich alles abgespielt haben. "Ich wollte den Roman größtenteils in der Gegenwart spielen lassen und zeigen, was da an möglicher Gefahr eines zweiten NSU dahinter steckt", sagte er. Die Frage, ob er selbst auch Ermittlungen angestellt habe, beantwortete er klar: "Nein! Das überlasse ich den Profis. Ich bin ja ein Erfinder von Geschichten, ich lüge ja wie gedruckt", sagte er lachend.

Das Buch ist erschienen im Wunderlich Verlag, 19,95 Euro.

(NGZ)
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