Dormagen Bäume: Land zahlt mit, wenn Bürger spenden

Dormagen · Auch die Dormagener können für die 100 Straßenbäume, die Sturm "Ela" umgeblasen hatte, Geld geben. Das wird vom Land verdoppelt.

 Wie in vielen anderen Kommunen werden auch in Dormagen Spender für die neu zu pflanzenden Straßenbäume gesucht.

Wie in vielen anderen Kommunen werden auch in Dormagen Spender für die neu zu pflanzenden Straßenbäume gesucht.

Foto: Linda Hammer

Es waren schon mächtige Bäume entlang der Straßen, die der Sturm "Ela" am Pfingstmontag auch im Dormagener Stadtgebiet entwurzelt hatte. Die Schäden im Knechtstedener Wald hatte sich im Juni Umweltminister Johannes Remmel persönlich angesehen (die NGZ berichtete). Dort jedoch muss nach den Aufräumungsarbeiten kaum nachgepflanzt werden, da an den meisten Stellen bereits seit Jahren junge Bäume gepflanzt wurden. "Naturnahe Bewirtschaftung" nennt das der Fachmann.

Das sieht bei den Straßenbäumen anders aus. Und genau deshalb hat die Landesregierung das Projekt "Bürgerbäume" eingerichtet. Ein weiteres Hilfsprogramm für die 44 von "Ela" besonders stark betroffenen Kommunen, zu denen auch Dormagen gehört. Daher wurden der Stadt bereits 205 000 Euro - insgesamt wurden 30 Millionen Euro verteilt - vom Land für den Personaleinsatz "nach Ela" zugesichert. Nun gibt es eine weitere Unterstützung des Landes-Umweltministeriums für die Straßenbäume. Die soll die Solidarität und das Engagement der Bürger bestärken, indem es jeden von Bürgern gespendeten Euro zugunsten der Stadt verdoppelt.

"Rund 1000 Euro kostet ein Straßenbaum. Denn es handelt sich nicht um einen Setzling, sondern schon um einen richtig dicken Baum", erklärt Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betrieben Dormagen (TBD), den Preis. Doch keine Angst, willkommen sind alle Spenden, egal in welcher Höhe. Allerdings gibt es auch einen Anreiz: "Bei einer großen Spende ist die Anbringung einer Plakette mit dem Namen am Baum möglich. Dies geht allerdings wirklich nur, wenn sich ein Spender finden sollte, der für einen ganzen Straßenbaum spenden will", sagt Koch.

Auch Bürgermeister Erik Lierenfeld ist von der Aktion überzeugt. "Ich bin mir sicher, dass das Engagement der Dormagener für ihre direkte Umgebung positiv ausfallen wird und einige Bäume dadurch wieder angesetzt werden können. Mit der Aktion stärkt das Land Nordrhein-Westfahlen trotz Haushaltssperre die Bürgerbeteiligung in den Kommunen aktiv mit. Als Würdigung von Seiten der Stadt kann ich mir vorstellen, dass es auf unserer Homepage eine eigene Seite mit einer Liste der Spender geben wird und auch zu sehen ist, wo die Straßenbäume eingesetzt werden. Das Einverständnis der Spender ist natürlich die Voraussetzung dafür."

Unterstützt wird die Initiative in Dormagen auch von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Deren Vorsitzender Marc Pellekoorne meint: "Schön, dass Dormagen dadurch die Möglichkeit bekommt, die für das Stadtbild und die Umwelt wichtigen Straßenbäume wieder aufzuforsten. Gerade für die persönliche Gesundheit sind Straßenbäume mit ihrer Staubfilterfunktion ein wichtiger Bestandteil des ortsnahen Klimas."

Wer spenden möchte, kann einen beliebigen Betrag auf folgendes Konto der Stadtkasse Dormagen überweisen: Sparkasse Neuss, IBAN DE27 3055 0000 0000 3305 22, Stichwort "Spende Bürgerbaum". Im Dezember, so ist es geplant, sollen die Spenden dann von Landesseite verdoppelt werden. Für das Projekt stehen seitens des Landes eine Million Euro zur Verfügung.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort