Dormagen Berufspendler lassen Immobilienpreise steigen

Dormagen · Dormagen gilt im Umfeld der Metropolen noch als günstiger Wohnort, in Langenfeld und Monheim sind die Wohnungspreise höher.

 Alfred Laufenberg ist ein Kenner der hiesigen Immobilienszene.

Alfred Laufenberg ist ein Kenner der hiesigen Immobilienszene.

Foto: LBE

Viele Berufspendler kennen das Problem: Staus auf der Autobahn, Wartezeiten und lange Arbeitswege. Besonders rund um Köln und Düsseldorf schiebt sich jeden Morgen ein zähflüssiger Verkehr durch die Straßen. Wer es sich leisten kann, zieht dann möglichst nah an die Arbeitsstelle heran. In den beiden Metropolen zeigt sich mittlerweile ein starker Wohnungsmangel, weshalb immer mehr Menschen auf das Umland ausweichen. Diese Beobachtung macht Immobilienexperte Alfred Laufenberg vom gleichnamigen Maklerbüro aus Dormagen. Denn: "Düsseldorf ist voll. Es gibt dort praktisch keine Baulandreserven mehr." Mit der Folge, die er seit geraumer Zeit spürt, dass die nördlichen Ortsteile von Dormagen aufgrund ihrer guten Verkehrsanbindung gerade von Berufspendlern nachgefragt werden. Dort steigen zwar die Preise, aber: "Ein Grundstücksbesitzer zahlt fast den halben Preis eines vergleichbaren Baugrundstücks in Düsseldorf", so Laufenberg.

Weil auch in Dormagen die Preise steigen, entstehe sogar ein gewisser Verdrängungseffekt: "Dormagener orientieren sich beim Hauskauf aus Preisgründen weiter nach Westen in Richtung Rommerskirchen und Grevenbroich." Besonders beliebt bei Düsseldorfern sind Nievenheim wegen des S-Bahnhofs sowie Stürzelberg und Zons wegen der direkten Rheinlage. Zu den Top-Wohnlagen gehören die neue Villengebiete in Delhoven, das Märchenviertel in Zons und die Areale in Rheinfeld, weil es dicht an der Fußgängerzone, der "Kö", gelegen ist. Wie andere Randstädte wie Monheim oder Langenfeld profitiert Dormagen von der Wohnungsnot. Im gerade verabschiedeten neuen Regionalplan hat die Stadt deshalb zusätzlich 19 Hektar Bauland für Pendler zugewiesen bekommen, weil dafür im Stadtgebiet von Düsseldorf kein Platz ist. Mit S-Bahn, Regional-Express und Autofähre ist Dormagen gut angebunden.

Die Vermarktung von Nievenheim IV mit Wohnraum für 500 Menschen sowie die bald anstehende Entwicklung des noch einmal deutlich größeren Wohngebiets zwischen der Kreisstraße 12 (Horremer Straße), Eisenbahnlinie und Haberlandstraße wird nach Einschätzung von Immobilienexperten und der Stadt kein großes Problem sein. Alfred Laufenberg sagt: "Die Stadt hat die Grundstücke im Bieterverfahren schnell platzieren können. Die erzielten Preise sind nicht öffentlich. Man spricht aber von zumeist zwischen 350 und 420 Euro pro Quadratmeter, in Einzelfällen sogar bis über 500 Euro. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die Nachfrage für Dormagen zugenommen hat. Der Bodenrichtwert hängt mit 280 Euro je Quadratmeter der Marktentwicklung weit hinterher. Eine Wanderungsmotivanalyse, die im Auftrag der Stadt vorgenommen wurde, ergab, dass Düsseldorfer die noch immer moderaten Preise, das grüne Umfeld in Dormagen und die Nähe zum Rhein schätzen.

Der gut vernetzte Immobilienexperte nennt Preise: So muss in Dormagen für ein Haus in mittlerer bis guter Lage zwischen 270.000 und 550.000 Euro hingeblättert werden, für eine Immobilie in einer sehr guten Lage zwischen 340.000 und 720.000 Euro. Tendenz steigend. Zum Vergleich: In Neuss werden in diesem Segment Preise von bis zu 1,2 Million Euro erzielt, in Langenfeld immerhin noch bis zu 850.000 Euro und in Monheim bis zu 750.000 Euro. Bei den Eigentumswohnungen liegt in Dormagen der Preis je Quadratmeter zwischen 1700 und 3200 Euro in mittlerer bis guter Lage sowie bis zu 3700 Euro in sehr guter Lage.

(schum)
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