Dormagen Bewährungsstrafe für Kopfstoß beim Fußballspiel

Dormagen · Weil ein 28-jähriger Dormagener während eines Fußballspiels einen gegnerischen Spieler mit einem Kopfstoß niedergestreckt hat, verurteilte ihn das Amtsgericht gestern zu einer Bewährungsstrafe von drei Monaten.

Bei dem Freundschaftsspiel im Januar dieses Jahres habe der Verurteilte den Spieler des CfR Links laut Anklage völlig grundlos und ohne jegliche Provokation angegangen. In der Verhandlung, die der Verurteilte ohne Anwalt bestritt, räumte er den Kopfstoß ein. Jedoch sah er ein solches Verhalten der Situation auf dem Platz geschuldet. Der Vorfall ereignete sich demnach kurz vor Ende der Partie bei einer Ecke, bei der er vom Spieler des CfR mit dem Ellenbogen bedrängt worden sei und sich wehren wollte. "Ich war von Adrenalin geflutet, weil ich gewinnen wollte. Sowas passiert dann halt im Fußball", sagte er. Zuvor sei er in dieser Hinsicht aber noch nie auffällig geworden.

Das Opfer sank nach Aussage von Zeugen nach der Attacke benommen zusammen und musste mehrere Minuten behandelt werden, bevor es den Platz verlassen konnte. Der Schiedsrichter brach das Spiel ab. Der 23-jährige Spieler des CfR erlitt bei dem Stoß eine starke Prellung an der Schläfe sowie einen Tinnitus, musste mehrere Tage lang Schmerzmittel nehmen.

Die Erinnerung des Opfers war eine andere. Danach sei der Verurteilte eigens noch mal umgekehrt und habe ihm abseits des Spielgeschehens den Kopfstoß verpasst. Dies führte auch die Richterin bei der Begründung des Urteils an, bei dem sie nicht der Forderung des Staatsanwaltes nach 90 Tagessätzen à 10 Euro folgte. Zwar habe der Verurteilte die Tat gestanden und sich im Gerichtssaal bei dem Opfer entschuldigt, den gegnerischen Spieler aber absichtlich und völlig grundlos an einer gefährlichen Stelle getroffen. Zudem sei der Verurteilte bereits unter anderem wegen Drogenbesitzes vorbestraft gewesen, weswegen die Höhe der Strafe zustande kam.

(kro)
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