Dormagen BMS-Mitarbeiter haben Jobgarantie bis 2020

Dormagen · Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat des Bayer-Konzerns schlossen gestern eine entsprechende Betriebsvereinbarung ab.

 Auch den BMS-Mitarbeitern im Chempark-Dormagen kann in den nächsten fünf Jahren nicht betriebsbedingt gekündigt werden.

Auch den BMS-Mitarbeitern im Chempark-Dormagen kann in den nächsten fünf Jahren nicht betriebsbedingt gekündigt werden.

Foto: BMS

Was am 18. September angekündigt worden war, ist nun Realität: Betriebsbedingte Kündigungen bei Bayer und Bayer MaterialScience (BMS) sind bis Ende 2020 ausgeschlossen. Eine entsprechende Gesamtbetriebsvereinbarung ist am Mittwoch besiegelt worden, wie der Bayer-Konzern mitteilte.

 Michael König, Bayer-Personalvorstand.

Michael König, Bayer-Personalvorstand.

Foto: BAYER

Das dürfte gerade in Dormagen für viel Erleichterung sorgen. Denn Dormagen ist der größte BMS-Standort in ganz Deutschland: Von den insgesamt 5200 Mitarbeitern in der Bundesrepublik arbeiten rund 1200 im hiesigen Chempark. Die Vereinbarung gilt auch vor dem Hintergrund der Absicht von Bayer, MaterialScience innerhalb der kommenden zwölf bis 18 Monate als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen.

Der Schwerpunkt in Dormagen liegt auf der Herstellung des Rohstoffs TDI (Toluylen-Diisocyanat), ein Vorprodukt für Polyurethan-Weichschäume, die zum Beispiel für die Anfertigung von Polstermöbeln und Matratzen verwendet werden. Am 9. Dezember wird die neue TDI-Anlage mit einer Kapazität von 300 000 Jahrestonnen in Betrieb genommen, die das Unternehmen als "fortschrittlichste ihrer Art" bezeichnet. Zu diesem Anlass wird NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft im Chempark erwartet (die NGZ berichtete).

 Thomas de Win, Vorsitzender des Bayer-Gesamtbetriebsrats.

Thomas de Win, Vorsitzender des Bayer-Gesamtbetriebsrats.

Foto: TSV

Die jetzt abgeschlossene Vereinbarung soll auch Zukunftsperspektiven für junge Menschen sichern. Bayer und MaterialScience wollen auf leicht erhöhtem Niveau Arbeits- und Ausbildungsplätze für Nachwuchskräfte bereitstellen, teilte Bayer mit. So sollen von beiden Unternehmen in den kommenden Jahren insgesamt 660 Ausbildungsplätze angeboten werden, wobei Bayer jährlich mindestens 520 und MaterialScience mindestens 140 Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen will.

Zudem wurde vereinbart, dass jährlich mindestens 200 Ausgebildeten ein unbefristetes Übernahmeangebot unterbreitet wird. Von diesen unbefristeten Übernahmen entfallen 175 auf Bayer und 25 auf MaterialScience. Insgesamt 150 weitere Ausgebildete erhalten künftig ein auf zwei Jahre befristetes Übernahmeangebot. Zusätzlich werden beide Unternehmen bis Ende 2020 jährlich mindestens 175 Hochschulabsolventen einstellen.

"Wir haben das klare Ziel, die Zahl der Arbeitsplätze trotz der bevorstehenden Veränderungen im Konzern sowohl weltweit als auch in Deutschland in den nächsten Jahren stabil zu halten", sagte Bayer-Personalvorstand Michael König. Thomas de Win, Vorsitzender des Bayer-Gesamtbetriebsrats, meinte: "Mit der neuen Gesamtbetriebsvereinbarung ist es uns gelungen, den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen um weitere fünf Jahre bis 2020 zu verlängern - so lange wie bei keiner Beschäftigungssicherung seit 1997. Damit und mit weiteren Regelungen der Vereinbarung haben wir die Beschäftigung für die Mitarbeiter in den Unternehmen des heutigen Bayer-Konzerns langfristig abgesichert."

(NGZ)
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