Dormagen Bürger werden zum Gohrer "DORV"-Konzept befragt

Dormagen · Noch ist kein Standort bestimmt oder ein Investor gefunden, aber die Pläne für das "DORV"-Zentrum für Gohr und Broich gehen weiter. Die Abkürzung steht für "Dienstleistung und ortsnahe Rundum-Versorgung" und soll die Versorgung des Bergdorfs mit Lebensmitteln, Dienstleistungen und anderen Angeboten des täglichen Bedarfs langfristig sicherstellen. In der Ratssitzung informierte Christian Klems, "DORV"-Projektleiter aus Jülich - insgesamt laufen 38 solcher Zentren gut -, über die erste Basisuntersuchung und die bei einer Versammlung geäußerte Bereitschaft einiger Gohrer und Broicher, bei diesem Projekt mitzumachen, das keine Konkurrenz für bestehende Betriebe sein soll.

 Für Gohr soll in fußläufiger Nähe zum Ortsmittelpunkt an der Kirche St. Odilia ein "DORV-Zentrum" entstehen, das Lebensmittel und Service anbietet.

Für Gohr soll in fußläufiger Nähe zum Ortsmittelpunkt an der Kirche St. Odilia ein "DORV-Zentrum" entstehen, das Lebensmittel und Service anbietet.

Foto: LBER

Die Ratsmitglieder empfahlen einstimmig, bei Enthaltung von Karlheinz Meyer (FDP), die Fortführung des Projektes, um eine hohe Lebensqualität für Gohr und Broich zu sichern. Nun soll eine Bedarfsanalyse folgen - mit einem halbtägigen Workshop für Bürger, Haushaltsbefragungen und weiteren Gesprächen. Abhängig von der Analyse werden dann Kooperationspartner gesucht, Betreiberstrukturen ermittelt und schließlich die Umsetzung des Projektes geplant.

Bis dieses Zentrum steht, müssen Standort (150 bis 200 Quadratmeter), Organisation, Mitstreiter, Finanzierung und andere Fragen geklärt werden. "Ein reiner Lebensmittelladen ist nicht wirtschaftlich zu betreiben", lautete das Ergebnis der ersten Bedarfsanalyse von Klems: "Wenn aber anderer Service vom Paketdienst und Geldautomaten über Essen auf Rädern bis zum Apotheken-Service hinzukommen, rechnet sich das Modell." Zudem solle versucht werden, die 4000 Autofahrer, die täglich über die B 477 durch Gohr fahren, zum Stopp am Zentrum zu animieren.

Die Kaufkraft in Gohr sei mit 2614 Euro pro Person im Jahr hoch genug: "Sie müssten zehn Prozent ihrer Kaufkraft im Ort lassen, selbstverständlich soll auch weiterhin in Discountern gekauft werden", erklärte Klems, dass rund 250 Kunden am Tag für das "DORV"-Zentrum, das auch Kommunikations-Treffpunkt sein soll, gebraucht würden.

(NGZ)
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