Dormagen Bürgermeister: Feuerwehr ist nur gemeinsam stark

Dormagen · Beim Stadt-Feuerwehrabend nahm Erik Lierenfeld die Feuerwehr vor Kritik in Schutz, forderte aber ein Umdenken ein.

 Bei Bränden wie hier am 21. Oktober auf dem Bendacker Hof in Rheinfeld arbeiten ehren- und hauptamtliche Feuerwehrleute Hand in Hand.

Bei Bränden wie hier am 21. Oktober auf dem Bendacker Hof in Rheinfeld arbeiten ehren- und hauptamtliche Feuerwehrleute Hand in Hand.

Foto: D. Bothe

Die Diskussion, ob die Berufsfeuerwehr abgeschafft werden soll, wie von der Zentrums-Fraktion nach ihren Haushaltsberatungen gefordert, sieht Feuerwehr-Chefin Sabine Voss entspannt. Sie verweist auf die Äußerungen des Ersten Beigeordneten Robert Krumbein, der diese Frage für nicht haushaltsrelevant hält und gewarnt hatte, die weitere Zentrums-Forderung zu erfüllen, den Rettungsdienst an den Rhein-Kreis Neuss zurückzugeben: "Der Rettungsdienst ist bei der Feuerwehr sehr gut aufgehoben." Voss betonte, die Hilfsfristen müssten gemeinsam verbessert werden. "Das gelingt aber nicht durch die Abschaffung der Berufsfeuerwehr."

In seiner Begrüßungsrede beim Feuerwehr-Ehrungsabend betonte Stadtbrandinspekteur Gerd Gleich für die Freiwillige Feuerwehr: "Wir haben unsere Leistungsfähigkeit immer wieder unter Beweis gestellt." Die Zusammenarbeit zwischen der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen sei sehr gut. "Wir Ehrenamtliche wollen helfen, wo wir können, werden nur durch unsere Berufsausübung ab und zu ausgebremst." Er wehrte sich gegen den Eindruck, die Feuerwehr komme "sowieso immer zu spät".

Darauf ging auch Bürgermeister Erik Lierenfeld ein, der die Feuerwehrleute seiner hohen Wertschätzung versicherte: "Feuerwehrleute bringen sich für andere ein. So tief kann ich mich gar nicht verbeugen, wie das angebracht wäre." Zudem forderte er haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrleute auf, sich als eine gemeinsame Feuerwehr zu sehen: "Nur gemeinsam sind wir stark genug, die Aufgabe zu schaffen." Die Hauptamtler könnten ohne die ehrenamtlichen Kollegen nicht arbeiten - aber umgekehrt bräuchten die Ehrenamtler auch das Hauptamt. Unstimmigkeiten und Missverständnisse müssten überwunden werden. "Wichtig ist die direkte Kommunikation, nicht der Name der Wehr oder der Berufsstand", sagte Lierenfeld. Das Erreichen eines besseren Hilfsfristen-Grades sei ein Ziel, dennoch stellte der Bürgermeister klar: "Die Feuerwehr ist immer so rechtzeitig eingetroffen, dass keine schweren Schäden entstanden sind." Den großen Herausforderungen blicke er zuversichtlich entgegen. Mit der Feuerwehr werde die Stadt ein Konzept erarbeiten.

Der Feuerwehr dankte der Bürgermeister auch für ihren Einsatz beim Einrichten der beiden Landes-Flüchtlings-Notunterkünfte. Diese schnelle Hilfe mache ihn stolz auf die Feuerwehr und die Stadt. Er betonte noch einmal, dass zur Unterbringung der Asylbewerber zusätzliche Unterkünfte in den Stadtteilen nötig sein werden. "Dabei wollen wir niemanden überfordern", so Lierenfeld. Allerdings seien die Zuwanderer auch eine Chance, zum Beispiel wackelige Grundschulstandorte zu erhalten.

(NGZ)
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