Kommentar Café ohne erkennbare Identität

Beweisen kann die "Seitenweise"-Pächterin nicht, dass Kunden ihr Café nur deswegen nicht betreten, weil sie ein Kopftuch trägt. Es sind offenbar Blicke und Körperhaltungen von potenziellen Gästen, die ihr dieses Gefühl gegeben haben.

Schlimm genug. Denn solche ausländerfeindlichen Signale haben hier nichts zu suchen. Ausgerechnet in Dormagen, einer Stadt, in der viele Vereine und Institutionen den Gemeinsinn tragen,wo über Konfessionen hinweg ein gutes Miteinander gelebt wird. Die für Lebendigkeit und Toleranz steht. Vielleicht liegt die Antwort aber auch woanders: Die Nachfolge eines Cafés anzutreten, das ohnehin kein Besuchermagnet gewesen ist, war schwer genug. Gäste, die anfangs vorbei schauten, fragten sich, welche Idee eigentlich hinter dem Lokal steht und fanden keine überzeugende Antwort. Ein Konzept, eine individuelle Handschrift war nicht zu erkennen.

(NGZ)
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