Dormagen CDU: Aus für Nievenheimer Bad

Dormagen · Die CDU-Fraktion spricht sich aus Kostengründen für die Sanierung nur eines der beiden städtischen Hallenbäder aus: das Bad in der Stadtmitte. Für das Nievenheimer Bad bedeutet das mittelfristig die Schließung.

Die CDU hat sich entschieden: Nach längerer Beratung sprachen sich drei Viertel der anwesenden zwölf Ratsmitglieder dafür aus, nur eins der beiden städtischen Hallenbäder zu sanieren. Das soll die Schwimmeinrichtung an der Robert-Koch-Straße in der Stadtmitte sein. "Ein schmerzhafter, aber notwendiger Einschnitt", sagt Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer. "In Zeiten eines Haushaltssicherungskonzeptes ist es finanziell nicht möglich, zwei Bäder grundlegend zu sanieren und zu erhalten." Für das Bad in Nievenheim bedeutet das die Schließung in naher Zukunft.

Wimmer spricht von einer "Grund- und Qualitätssanierung". Konkret gemeint ist damit offenbar eine umfassende Sanierung, die für den Außenstehenden einem Neubau gleichkommt. Denn die Zahl der Bahnen wird von sechs auf acht erhöht. Ferner soll ein weiteres Becken angelegt werden, das die Bedürfnisse spezieller Nutzergruppen wie beispielsweise der Rheumaliga entspricht.

Die Kosten sollen zwischen sieben und acht Millionen Euro liegen, die von der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft als Betreiber der Bäder getragen werden müssen. Wimmer glaubt, dass das Projekt in zwei bis drei Jahren starten könnte. In der Stadtmitte deshalb, weil "das Grundstück besser liegt und sich steuerliche Querverbünde mit der Nutzung von Fernwärme besser realisieren lassen", so Wimmer.

Seit Wochen wird intensiv und sehr streitig über die Bäderfrage diskutiert. Vor allem die Befürworter des Nievenheimer Bades treten sehr kämpferisch auf. Drei Gutachten wurden bislang erarbeitet, die zumindest eines zeigten: den enormen Sanierungsbedarf beider Hallenbäder. Wie notwendig einzelne Maßnahmen sind und wie hoch die Sanierungskosten sind — darüber gibt es bis heute keine Angaben, die alle Interessensgruppen anerkennen.

Eine klare Absage erteilte die CDU dem Anliegen des TSV Bayer und des Bayer-Konzerns, die Stadt in Höhe von 200 000 Euro am Betriebsdefizit des Römerbades zu beteiligen. Für das Gespräch, dass Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann und Kämmerer Kai Uffelmann in der nächsten Woche mit dem TSV und Bayer führen werden, gab die CDU die Botschaft mit auf den Weg, "dass ein städtischer Beitrag nur ergebnisorientiert und nach oben gedeckelt sein könne". Wimmer: "Das Defizit soll angeblich geringer sein als bisher angenommen." Zudem müsse es auch möglich sein, an Gesprächen über Betriebsoptimierungen beteiligt zu werden. "Nur das Geld rüberschieben — das läuft nicht!"

(NGZ/rl)
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