Dormagen CDU-Parteispitze will mehr Bürgernähe

Dormagen · Der Vorstand des Stadtverbands ist neu formiert. Parteichef Hans Ludwig Dickers will mit den beiden Vize Alana Voigt und René Schneider wieder mehr Impulse in die Fraktion geben und mit den Bürgern vor Ort ins Gespräch kommen.

 Mit neuer Führungsmannschaft will die CDU Impulse setzen: die beiden stellvertretenden Vorsitzenden René Schneider (l.) und Alana Voigt, Schatzmeister Andreas Buchartz (vorne) und Parteichef Hans Ludwig Dickers.

Mit neuer Führungsmannschaft will die CDU Impulse setzen: die beiden stellvertretenden Vorsitzenden René Schneider (l.) und Alana Voigt, Schatzmeister Andreas Buchartz (vorne) und Parteichef Hans Ludwig Dickers.

Foto: G. Salzburg

Hans Ludwig Dickers gab sich kämpferisch: "Wir müssen gestalten - wir sind schließlich die größte Partei im Ort." Das war zuletzt nicht so. Aber der bislang stellvertretende und seit Donnerstagabend erste Vorsitzende der Dormagener Christdemokraten richtete den Blick nach vorne. Mit kompletter und neuformierter Vorstandsmannschaft will die CDU wieder Fahrt aufnehmen. Nicht nur für den Bundestagswahlkampf im Herbst, sondern auch, um wieder näher an die Bürger heranzurücken. Als neuer Motor, der dem zuletzt dümpelnden CDU-Schiff wieder Energie geben soll, rückt René Schneider in den geschäftsführenden Vorstand. Der neue Partei-Vize ist ein erfahrener Mann im operativen Tagesgeschäft, der 51-Jährige saß von 1999 bis 2014 als Planungsexperte der Fraktion im Rat.

44 der rund 500 Mitglieder starken Partei waren ins Pädagogische Zentrum des Leibniz-Gymnasiums gekommen, um die Vakanz an der Spitze des Stadtverbandes zu beenden. Vor einem Jahr hatte bei der CDU Frank Goertz aus beruflichen Gründen das Amt niedergelegt. Der designierte Nachfolger Kai Weber übernahm in der damals turbulenten Zeit nach dem Rücktritt von André Heryschek den Fraktionsvorsitz. So übernahmen Dickers und Alana Voigt, die wie Schneider jetzt die Stellvertreterposition besetzt, die Verantwortung. "Wir haben die Zeit überbrückt und die CDU ordnungsgemäß geführt", sagt Dickers, "es war aber leider nicht möglich, parteigestaltend tätig zu ein."

Das soll nun anders werden. Das neue Führungstrio will vor allem wieder mehr mit den Bürgern ins Gespräch kommen. "Das kann durch Veranstaltungen zu wichtigen Themen wie Erben und Vererben oder Pflege sein", so Schneider, oder aber auch die Wiederbelebung der Zukunftswerkstätten, wie Alana Voigt sagt, "das war ein erfolgreiches Format. Wir müssen ja das Rad nicht neu erfinden." Die "neue" CDU will auch unter dem Titel "Stadtverband on Tour" sich den Sorgen, Nöten und Themen der Dormagener in den Ortsteilen widmen. Dickers verteidigte die Entscheidung aus dem Herbst vergangenen Jahres, mit der SPD eine Ratskoalition eingegangen zu sein. "Das war keine Liebesheirat, aber gut für Dormagen."

Auf Bürgernähe setzt auch weiter die frisch gebackene CDU-Landtagsabgeordnete Heike Troles. Die Grevenbroicherin bedankte sich zu Beginn der Versammlung für die Unterstützung aus Dormagen und gab einen kleinen Einblick in ihren Start. Immerhin hat sie in der vergangenen Woche ein Büro zugeteilt bekommen. Dort saßen vorher die Piraten, "der Raum muss jetzt erst mal ausgeräuchert werden", spaßte Troles. Die hiesige Fraktions-Geschäftsführerin Carola Westerheide wird sie im Landtag und im Dormagener Wahlkreis-Büro unterstützen. Neuling Troles hat schon eine Aufgabe übernommen, sie ist eine von acht Schriftführern der Fraktion, "mit Sitz neben dem Landtags-Präsidenten". Einziger Wermutstropfen für sie: "An den Koalitionsverhandlungen hätte ich gerne als Beobachterin teilgenommen."

(schum)
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