Dormagen CDU und SPD sprechen über große Koalition

Dormagen · Beide Fraktionen fast einstimmig für Sondierungsgespräche. Bürgermeister: "Verlässliche Partner".

Ein Paukenschlag in den Abendstunden: Montag entschied sich die CDU-Fraktion einstimmig bei drei Enthaltungen dafür, mit der SPD über eine große Koalition zu verhandeln. "Die Große Fraktion der CDU spricht sich für die Aufnahme von Sondierungsgesprächen zum Koalitions-Angebot der SPD aus", erklärte Fraktions-Chef Kai Weber. Auch seine Fraktion sei überrascht vom Angebot. "Wir sehen dadurch eine Chance für Dormagen", weist Weber auf eine dann eventuell große Mehrheit hin.

Der FDP-Antrag auf Auflösung und Umbesetzung von Ratsausschüssen und anderen Gremien wird vor diesem Hintergrund am Donnerstag im Rat wohl nicht entschieden. Er hätte zu neuen Zuschnitten geführt, die unter anderem das Zentrum - in Zählgemeinschaft mit den beiden Einzelratsmitgliedern - mit fünf weitere Ausschuss-Sitzen ausgestattet hätte.

Dieser FDP-Antrag habe nicht nur der SPD, sondern auch anderen Ratsmitgliedern gezeigt, "dass es nicht um Sachpolitik gehe", so SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt: "Wir wollen gemeinsam mit der CDU, mit der es große Gemeinsamkeiten gibt, Dormagen weiter voranbringen." Nun sei der erste Schritt zur großen Koalition gemacht, die im besten Fall bis zur Ratssitzung am 3. November stehe, so Schmitt. Die Fraktion der SPD habe sich mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung für die Aufnahme der Sondierungsgespräche mit der CDU ausgesprochen.

Bürgermeister Erik Lierenfeld sieht diese Entwicklung positiv: "Ich freue mich sehr darüber, dass verlässliche Partner mit großen Schnittmengen miteinander sprechen. Es ist an der Zeit, gemeinsame Verantwortung zu übernehmen." Vor den Haushaltsberatungen sei nun ein guter Zeitpunkt für dieses Signal einer breiten Mehrheit. Als Verwaltungschef sei die Ratsarbeit mitunter schwierig gewesen, so Lierenfeld: "Das Zentrum und die FDP haben mehrfach destruktiv versucht, die Arbeit zu behindern."

(NGZ)
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