Dormagen CDU will ehemaligen Reichskanzler Marx würdigen

Dormagen · Er war der am längsten amtierende Reichskanzler der Weimarer Republik. Und doch sind Name und Wirken von Wilhelm Marx, der von 1899 bis 1918 den damaligen Wahlkreis Düsseldorf 12 mit Neuss, Grevenbroich, Dormagen und Krefeld-Land im Preußischen Abgeordnetenhaus vertrat, weitgehend in Vergessenheit geraten.

"Zu Unrecht", urteilen die Dormagener CDU-Ratsherren Kai Weber und Karl Kress in einem Schreiben an Bürgermeister Erik Lierenfeld. Auf Antrag der Christdemokraten soll sich der Kulturausschuss in seiner Sitzung morgen, 30. Mai (17.30 Uhr, Ratssaal), dafür einsetzen, Marx 2018 mit einer Ausstellung zu würdigen. Umgesetzt werden soll sie "in Kooperation mit dem gemeinsamen historischen Archiv der Stadt Dormagen und des Rhein-Kreises Neuss", schlagen Weber und Kress vor.

Wilhelm Marx (1863 bis 1946) gehörte als Politiker dem Zentrum an. Reichskanzler war er in den Jahren 1923/24 und von 1926 bis 1928. Insgesamt brachte er es auf eine Amtszeit von drei Jahren und einem Monat. Die CDU stützt sich bei ihrem Antrag zur besonderen Würdigung auf eine Biografie, in der Marx als "Mann des Ausgleichs mit großer Integrationsfähigkeit" bezeichnet wird.

Vor 100 Jahren sei er zudem "parteiübergreifend Mitinitiator der großen Friedensresolution des Deutschen Reichstages" gewesen. Informationen über Marx gebe es über die Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, die Konrad-Adenauer-Stiftung und das Historische Archiv der Stadt Köln. Diese Informationen sollten genutzt werden, damit der "auch für Dormagen bedeutsame Zeitabschnitt unserer Geschichte" dargestellt werden könne, so Weber und Kress.

(ssc)
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