Dormagen Chempark-Betriebsräte befürchten höhere Industrieprojekt-Auflagen

Dormagen · Der Chempark Dormagen ist mit seinen Unternehmen und den knapp 10.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber der Region. Ende des Jahres diskutierten Chempark-Betriebsratsvertreter mit dem Landtagsabgeordneten Rainer Thiel (SPD) über die Sicherung des Standortes.

 Betriebsratsvertreter aus dem Chempark Dormagen diskutierten mit Rainer Thiel über den Standort Dormagen.

Betriebsratsvertreter aus dem Chempark Dormagen diskutierten mit Rainer Thiel über den Standort Dormagen.

Foto: SPD

Welche Vorteile der Standort Dormagen genieße, werde schnell deutlich, betont Thiel: "Als Kommune mit einer ausgewogenen Industrie- und Mittelstandsstruktur sowie einem ausgeprägten Einzelhandel besitzt Dormagen auch attraktive Erholungsgebiete und eine schöne Naturlandschaft, um die uns viele Regionen beneiden." Dagegen sei der Standort verkehrstechnisch von der maroden Autobahnbrücke A1 bei Leverkusen abhängig. "Hier darf es keine unnötigen Verzögerungen geben, sondern ein schnelles Verfahren im Rahmen des gesetzlich machbaren", fordert Thiel.

Im fortschreitenden Wahlkampf befürchten die Betriebsräte "eine weitere Verschärfung der Auflagen für Industrieprojekte". Dann würden künftig weniger Investitionen in den Standort Dormagen fließen. Planungs- und Versorgungssicherheit für die Zukunft seien nötig, daher müsse bei den Diskussionen das wirtschaftlich und technisch Machbare angemessen beachtet werden. "Sonst erfolgen Investitionen im Ausland und nicht mehr bei uns", fasst Thiel die Sorgen der Betriebsräte zusammen. Er setze sich für einen "vernünftigen Ausgleich zwischen Umweltschutz und wirtschaftlichen Interessen" ein.

Umweltschutz liege auch im ureigenen Interesse des Chemparks und seiner Firmen, denn ein ressourcenbewusster Umgang sei in Zeiten knapper Rohstoffe ein Selbstzweck. Thiel weist auf die positiven Ergebnisse der Enquetekommission zur Zukunft der Chemie auch für den Standort Dormagen bei den "Zukunftsthemen Kohlechemie und Elektrochemie" hin. Schlussendlich gehe es um die Wertschätzung der Arbeit, die in den Industrie- und Handwerksbetrieben geleistet werde. "Diese Wirtschaftszweige haben uns in Zeiten der Finanzkrise den Rücken gestärkt und dafür gesorgt, dass wir nur wenige Auswirkungen der Krise spüren mussten", so Thiel. Die SPD habe mit dem Landesentwicklungsplan, dem Klimaschutzplan und dem Bündnis für Infrastruktur wichtige Rahmenbedingungen gesetzt, damit NRW ein attraktiver Wirtschafts- und Industriestandort bleibe.

(NGZ)
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