Dormagen Chempark investiert 465 Millionen Euro

Dormagen · Bei der Bilanzpressekonferenz spricht der scheidende Chempark-Leiter Ernst Grigat von einem "kerngesunden" Standort. Der investierte auch im vergangenen Jahr kräftig in Neues, aber vor allem auch in den Bestand.

 Die beiden neuen Currenta-Dampfkesselsegmente - jedes 45 Tonnen schwer, das linke noch am Haken des Schwerlastkrans beim Einheben in das Kesselhaus. Foto: Currenta

Die beiden neuen Currenta-Dampfkesselsegmente - jedes 45 Tonnen schwer, das linke noch am Haken des Schwerlastkrans beim Einheben in das Kesselhaus. Foto: Currenta

Foto: Currenta

Fragen von Journalisten, Interviews mit Fernsehsendern - für den im Umgang mit Medien geübten Ernst Grigat war der gestrige Tag dennoch etwas Besonderes: Der Leiter der drei Chemparks in Dormagen, Leverkusen und Uerdingen gab seine letzte Bilanzpressekonferenz, ehe er zum 1. April die Verantwortung für das Areal in Dormagen in die Hände seines Nachfolgers Lars Friedrich gibt. Grigat verabschiedete sich mit einer Bilanz für 2016, die er so zusammenfasste: "Wir sehen hier einen kerngesunden Standort, der sehr solide wächst." In Zahlen ausgedrückt: 217 Millionen Euro für Neuinvestitionen und Kapazitätserweiterungen, 248 Millionen Euro für Instandhaltungen, 10.488 Mitarbeiter, davon 6973 in der Stammbelegschaft - das sind die Kennzahlen des Jahres 2016 im Chempark Dormagen.

 Chempark-Chef Ernst Grigat (l.) und sein Nachfolger Lars Friedrich.

Chempark-Chef Ernst Grigat (l.) und sein Nachfolger Lars Friedrich.

Foto: kds

Seine Abschiedsvorstellung gab Grigat in den Räumen von Arlanxeo. In dessen Technikum im Chempark stellten der Deutschland-Geschäftsführer Stefan Rittmann und Verkaufsleiter Matthias Gotta das noch junge Unternehmen vor. Lanxess und Saudi Aramco hatten am 1. April 2016 das Joint Venture für synthetischen Kautschuk mit Unternehmenssitz im niederländischen Maastricht gestartet. Arlanxeo nannte Grigat als ein Beispiel für den zukunftsweisenden Standort. Ebenso wie Sidra Wasserchemie -der jüngste Zugang im Chempark. Der Spezialist für flüssige Fällungschemikalien beliefert die Bayer-Division Crop Science. Der Betrieb im Chempark wird in diesem Sommer starten. Dafür investiert das Unternehmen mit Stammsitz in Ibbenbüren rund 2,5 Millionen Euro.

"Die beständige Entwicklung zeigt sich vor allem nach dem Abschluss einiger Großprojekte der vergangenen Jahre", erklärt Grigat beim Frühjahrspressegespräch. Zwar liegen die Neuinvestitionen 2016 mit 217 Millionen Euro unter den 271 Millionen Euro des Jahres 2015, als die TDI-Anlage von Covestro und der Steam-Reformer von Air Liquide starteten. Dafür gaben die Chempark-Unternehmen in 2016 mit 248 Millionen Euro für Instandhaltungen 67 Millionen Euro mehr aus als im Vorjahr. Die Gesamtzahl der im Werk Beschäftigten bleibt mit rund 10.500 ebenso wie die Zahl der fest Beschäftigten bei den Chempark-Unternehmen mit 6973 etwa gleich (2015: 10.398/6866). Grigat sprach von einer geschätzten Kaufkraft von 300 Millionen Euro, die die Mitarbeiter mit nach Hause nehmen. 501 Auszubildende (2015: 506/2010: 412) gibt es in den drei Standorten. Grigat warb für den Beruf des Chemikanten: "Für junge Leute mit technischem Interesse ein hoch interessanter Beruf mit viel Verantwortung."

Ein stetiges Wachstum ist in Dormagen bei der Lkw-Abfertigung zu verzeichnen, die bei 10.000 Fahrzeugen liegt und am höchsten innerhalb der drei Werke ist. Kritisch wird der schlechte Zustand der Rheinbrücken gesehen. Aber: Der neue Bundesverkehrswegeplan "rückt die Dinge wieder gerade. In zehn Jahren wird vieles wieder im Takt sein", so Grigat. Darüber wird dann sein Nachfolger berichten.

(schum)
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