Dormagen CiDo will Geschäfte für Online-Handel nutzen

Dormagen · Die Werbegemeinschaft City-Offensive Dormagen zieht positive Bilanz. In 2016 will man mit den Händlern innovative Wege gehen.

Mit frischen Ideen startet die Werbegemeinschaft City-Offensive Dormagen ins neue Jahr. Dabei spielt der Online-Handel eine zentrale Rolle. Michaela Jonas, Vorsitzende von "CiDo", will den vermeintlichen Feind des innerstädtischen Einzelhandels nutzen, um die Einkaufsstraßen zu beleben. Es geht dabei um ein "intelligentes Verbinden von lokalem Handel mit dem Onlinehandel", sagt Jonas. Bei der Wirtschaftsförderung der Stadt hat sie das Konzept "store2be" vorgestellt, das in anderen Städten bereits umgesetzt wird. Bei diesem Konzept werden Online-Marken gefördert, die nach stationären Standbeinen suchen. So könne Leerstand beseitigt werden, sagt Jonas.

Ideen und Vorschläge, die die agile Cido-Vorsitzende in diesem Jahr mit den Mitgliedern diskutieren möchte. "Die Unterstützung der Politik wäre prima." Für das zurückliegende Jahr zieht sie ein positives Fazit. Nach dem holprigen Start - im Frühjahr löste die CiDo personell und vom Namen her die WSD ab - war die City-Offensive Dormagen sehr präsent. "Das Vereinsbild ist deutlich verjüngt worden und zeitgemäßer", schreibt Jonas in einem Rundbrief an die Mitglieder. "Wir haben ein neues Logo und auch die neue Homepage ist zum Jahreswechsel an den Start gegangen." CiDo kooperierte mit der IG Top West und dem Gewerbeverein Nievering bei der Aktion Heimatshoppen und war bei allen Festen in der Innenstadt präsent. Nicht funktioniert hat die Idee der CiDo, Kunst in leer stehenden Ladenlokalen an der "Kö" zu platzieren. "Das ist leider auf zu geringes Interesse gestoßen."

Schwierig war es auch politisch. Die Händlergemeinschaft war zunächst zuversichtlich, einen Kooperationsvertrag mit der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) auszuhandeln und die Installierung eines City-Managers zügig voran treiben zu können. Das gelang nicht. "Wir haben uns entschieden, abzuwarten, bis die neue Struktur der Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings steht", sagt Jonas. Im Frühjahr will der Gutachter ein Konzept vorlegen.

Interessant findet die Vorsitzende das Konzept "store2be". Gefunden hat sie es in Karlsruhe. Dort vermittelt ein Start-up-Unternehmen stationären Händlern neue Unter- und Zwischenmieter. Die Idee: Das Start-up zielt auf Onlinemarken, die nach stationären Standbeinen suchen, sowie auf junge Herstellermarken, die auf der Fläche verkaufen wollen, jedoch die Anmietung eines eigenen Ladenlokals scheuen. Einzelhändler könnten so ihre Fläche mit attraktiven Marken teilen und Mieteinnahmen erzielen. Jonas: "Da muss man einmal schauen, welche Möglichkeiten leer stehende Immobilien hergeben."

Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung will CiDo in diesem Jahr an Synergien zwischen lokalem und Onlinehandel heran. "Wuppertal und Mönchengladbach sind gute Beispiele zur Orientierung", sagt Jonas. Unter dem Titel "Online City Wuppertal" gehen Einzelhändler in einem gemeinsamen Multichannel-Projekt neue Wege. Eine gemeinsame Marktplatz-Plattform stellt die Händler und deren Dienstleistungen in den Vordergrund, präsentiert sowohl die Dienstleistungen als auch die Produkte der Händler und stellt die nötige Logistik-Infrastruktur für Lieferung am gleichen Tag zur Verfügung.

(schum)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort