Dormagen Circus Traber tritt auch in Schulen und Kitas auf

Dormagen · Die Winterpause will das Familienunternehmen mit Quartier in St. Peter mit Auftritten in ungewohnter Umgebung überbrücken.

 Nicht auf Rosen gebettet: Nach der schwachen Saison versuchen die Mitglieder des Circus Traber Einnahmeverluste im Winter auszugleichen.

Nicht auf Rosen gebettet: Nach der schwachen Saison versuchen die Mitglieder des Circus Traber Einnahmeverluste im Winter auszugleichen.

Foto: LINDA HAMMER

Die Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Sommer, die vom Sieg der deutschen Nationalelf gekrönt wurde, sorgte für großen Jubel im ganzen Land. Doch es gab auch Menschen, die das Spektakel mit gemischten Gefühlen verfolgten - weil es sich nachteilig auf ihre berufliche Existenz auswirkte. Die Artisten des Circus Traber etwa mussten erhebliche Einnahme-Einbußen hinnehmen. "Im Sommer haben fast alle Leute nur noch von der WM gesprochen und sich für kaum etwas anderes interessiert. Das haben wir bei unseren Vorstellungen gemerkt", berichtet Johann Traber. Viele Plätze im Zirkuszelt seien leer geblieben. "Die Saison lief eher schlecht in diesem Jahr", erzählt der 45-Jährige.

Dormagen: Circus Traber tritt auch in Schulen und Kitas auf
Foto: Hammer, Linda (lh)

Die Folge: Das Familienunternehmen, das in der sechsten Generation im Zirkusgeschäft unterwegs ist, musste diesmal ohne Rücklagen ins Winterquartier, das der Circus Traber vor zwei Wochen wie schon in früheren Jahren an der Düsseldorfer Straße in St. Peter (Gelände bei der ehemaligen Steinfabrik Fiege und Bertoli) aufgeschlagen hat. Eine schwierige Situation, nicht zuletzt wegen der 35 Tiere, die zum Circus Traber gehören. Denn Kamele, Pferde, Ponys und Ziegen benötigen schließlich auch außerhalb der klassischen Saison ihr Futter.

Doch Not macht erfinderisch: Statt resigniert die Hände in den Schoß zu legen oder um Spenden zu betteln, gehen die Traber-Artisten in die Offensive. "Wir versuchen, die geringeren Einnahmen aus der Sommerzeit mit Auftritten während der Wintermonate auszugleichen", sagt Johann Traber - und erklärt, wie's funktionieren soll: "Wir bieten an, in Schulen und Kindergärten zu kommen und dort unsere Kunststücke zu zeigen. Oder wir treten bei Weihnachts- und Geburtstagsfeiern auf. Auch Autohäuser kommen in Frage."

Gezeigt werden Auszüge aus dem Artistenprogramm, der Preis richtet sich nach der Dauer der Auftritte und kann per Anfrage vereinbart werden (Kontakt siehe Info-Kasten in diesem Artikel). In der Regel seien die Vorführungen etwa 30 bis 40 Minuten lang, berichtet Johann Traber. Ganz neu ist das Konzept für die Traber-Familie nicht. "Wir haben das auch in Grevenbroich schon einmal gemacht", erzählt Johann Traber. Besondere Räumlichkeiten bräuchten die Zirkuskünstler für ihre Darbietungen nicht, erst recht kein großes Zelt.

Darüber hinaus hoffen die Zirkusleute auf die Unterstützung von Landwirten. "Für unsere Tiere brauchen wir immer Heu und Stroh. Wer das billig abzugeben hat, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen", sagt Johann Traber.

Bis Ende März dauert die Winterpause des Circus Traber, also noch vier lange Monate. Das erste Gastspiel der neuen Freiluftsaison 2015 bestreiten die Trabers dann gleich in Dormagen. Das Zelt für Tiere und Artisten wird dann auf dem Schützenplatz an der Walhovener Straße aufgebaut.

(NGZ)
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