Dormagen Currenta beantragt Rhein-Pipeline

Dormagen · Der Düker gehört zu einer Pipelineverbindung der Chempark-Standorte Leverkusen und Dormagen. Er ersetzt den derzeitigen Rohrleitungstunnel.

 Auch CO-Gas wird durch den Düker unterm Rhein in Höhe Wiesdorf transportiert.

Auch CO-Gas wird durch den Düker unterm Rhein in Höhe Wiesdorf transportiert.

Foto: Uwe Miserius

Der Chemparkbetreiber Currenta hat einen weiteren Schritt in Richtung neuer Rohrleitungstunnel unter dem Rhein (Düker) getan. "Wir haben die Genehmigungsunterlagen jetzt bei drei Behörden eingereicht, beim Wasser- und Schifffahrtsamt in Köln, bei der Unteren Landschaftsbehörde Köln und der Bezirksregierung Köln", berichtete Chemparkleiter Dr. Ernst Grigat.

Der Tunnel unter dem Rhein, der den derzeitigen Rohrleitungstunnel ersetzen und möglichst bis Herbst 2016 fertig werden soll, werde etwas größer als bisher geplant. Der Innendurchmesser soll nun 2,40 Meter betragen (außen drei Meter), bisher hatte er einen Durchmesser von 2,10 Metern. Der Düker soll eine Gesamtlänge von 470 Metern haben mit einer "Mindestüberdeckung zur Rheinsohle" von 8,70 Metern. Das biete den Platz, um Rohre nachrüsten und die Rohrleitungsbündel gut warten zu können. Der derzeitige Tunnel ummantelt zehn Rohrleitungen. "Unsere Ingenieure freuen sich schon auf den Bau, weil wir hier noch nie so etwas Großes gemacht haben", erzählte Grigat. Gebaut werden wird - vorausgesetzt, die Genehmigungen sind da - in einem unterirdischen Rohrvortriebsverfahren, das laut Currenta den Eingriff in die Natur auf ein Minimum reduziere. Dazu wird es einen Startschacht im Chempark Wiesdorf und einen Zielschacht im Kölner Rheinvorland auf der anderen Seite des Flusses geben. Grigat beließ es bei der groben Hausnummer zu den Baukosten: "Investitionen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich."

Der neue Düker gehört zu einer Pipelineverbindung der Chempark-Standorte Leverkusen und Dormagen. Als Currenta und Bayer MaterialScience (BMS) die Pläne für die neue Rheinunterquerung Anfang des Jahres vorstellten, hatte Grigat ausgeführt: "Das ist die sicherste, ökologischste und kostengünstigste Möglichkeit, Gase und Flüssigkeiten in unserem Standortverbund zu transportieren." Unter anderem werden in den Leitungen Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Erdgas und seit 2002 auch das giftige Kohlenmonoxid (CO) übermittelt.

Einige Pipeline-Gegner hatten moniert, der derzeitige 60er-Jahre-Düker roste und sei daher nicht mehr sicher, es könnte CO-Gas austreten. Currenta hatte das verneint und Prüfungsergebnisse vorgelegt.

(NGZ)
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