Dormagen Delrath hofft 2016 auf neuen Sportplatz

Dormagen · Eine Prioritätenliste, an der sich Vereine orientieren können, wann ihre Anlage saniert wird, gibt es noch nicht. Delrath wähnt sich als Nummer zwei hinter Zons. Aber Kämmerer Uffelmann sieht keine adäquate finanzielle Gegenleistung.

 In Delrath wird noch immer auf einem Aschenplatz gespielt, der steuerlich längst abgeschrieben ist und den die Sportler als eine Zumutung betrachten. Sie wollen einen Kunstrasenplatz haben.

In Delrath wird noch immer auf einem Aschenplatz gespielt, der steuerlich längst abgeschrieben ist und den die Sportler als eine Zumutung betrachten. Sie wollen einen Kunstrasenplatz haben.

Foto: Linda Hammer

Die Sportler in Zons, Delrath und auch in Stürzelberg freuen sich nach bewegenden Wochen und Monaten auf ruhige Festtage und auf die Aussicht, in naher Zukunft endlich auf einem neuen Sportplatz spielen zu können. Seit der letzten Ratssitzung dürfte das auch für die Sportgemeinschaft und den Fußball-Club in Zons gelten, etwas schwieriger ist und bleibt die Lage in Delrath und Stürzelberg. Denn ein klares Bekenntnis für diese Reihenfolge gibt es weder aus der Arbeitsgruppe des Sportausschusses noch von Kai Uffelmann. "Gegenleistung muss stimmen", sagt der Kämmerer. Das heißt: Der Bau eines Kunstrasenplatzes als teure Investition, ohne dass zugleich eine klare Einsparung erkennbar ist - "das macht der Landrat als Aufsichtsbehörde nicht ohne weiteres mit". Zahlenmensch Uffelmann sieht auch Hackenbroich, Delhoven oder Horrem im Skat, die die Zahl ihrer Plätze reduzieren können. Womit die "Gegenleistung" stimmt.

Eigentlich sollte eine Arbeitsgruppe des Sportausschusses schon den Weg weisen, "doch fachlich hat man sich nicht einigen können", erzählt Uffelmann. Jetzt sollen Ende Februar Vereinsvertreter und Verwaltung an einem langen Tisch zusammen kommen, "um nachvollziehbare Kriterien aufzustellen", so Uffelmann. Es geht ums Geld und um Demografie. So viele Rasen- und Aschenplätze wie heute werden künftig nicht mehr benötigt. Durch eine Reduzierung und die Umwandlung in Kunstrasenplätze spart die Stadt Unterhaltungskosten, auch weil sich Vereine finanziell und mit Muskelkraft an diesem Modell beteiligen müssen. So wie der FC Straberg, der als Blaupause für nachfolgende Klubs gilt. Wie lang der Weg ist, sagt FC-Vorsitzender Josef Schoos: "Als wir unser Konzept noch einmal überarbeiten sollten, haben wir daran zwei Jahre gefeilt." Verantwortliche des FC Zons haben sich in Straberg angesagt, um Hinweise für ihre eigenen Bemühungen zu erhalten. Einigkeit herrscht weitestgehend in Politik und Rathaus, im Heidestadion 850 000 Euro zu finanzieren. Der marode Rasenplatz erhält eine Kunstrasendecke, ebenso die Laufbahn. Der Aschenplatz wird de facto still gelegt.

Den zurückhaltenden Worten von Kämmerer Uffelmann zum Trotz gibt man sich in Delrath optimistisch, nach Zons mit der "Startnummer zwei" zum Zuge zu kommen. "Wir möchten 2016 an die Reihe kommen", sagt Vorsitzender Olaf Temp. "Dass Zons jetzt saniert wird, ist in Ordnung." Ursprünglich hatten die Delrather geplant, das Projekt in Eigenregie zu stemmen, davon wurden sie von der Verwaltung abgehalten. Die Finanzierung läuft über die Stadt, "wir bekommen die besseren Zinsen", so Uffelmann. Der SSV wird nun Eigenleistung beisteuern, so wie es in Straberg geschieht: finanziell und mit Muskelkraft. In Delrath wird nur mit einem Kunstrasenplatz geplant, ohne Laufbahn. "Die Kosten liegen dann zwischen 400 000 und 500 000 Euro, je nach Angebot", sagt Olaf Temp. Ihm ist wichtig, endlich einen Zeitrahmen zu erhalten. Den "langen Tisch" sieht er skeptisch, "soll dort die Verantwortung über die Sanierungsreihenfolge an die Vereine abgegeben werden?"

(NGZ)
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