Delrath Delrath will jünger werden

Delrath · Die Damrichs sind das, was es nach Ansicht vieler Delrather zu wenig im Ort gibt: eine junge Familie. Erst im Juni sind die fünf hierhin gezogen und fühlen sich wohl im Stadtteil, der durch seine engagierten Bewohner hervorsticht.

 Eine starke Gemeinschaft: Julian, Andreas, Alexandra und Astrid Damrich mit Baby Franziska.

Eine starke Gemeinschaft: Julian, Andreas, Alexandra und Astrid Damrich mit Baby Franziska.

Foto: h. jazyk

Das Kennenlernen von Andreas (36) und Astrid (35) stand unter keinem guten Stern — jedenfalls unter Berücksichtigung historisch verankerter Lokaldifferenzen. Er kommt aus Düsseldorf, sie aus Köln. 1995 war das, auf einer Garagenparty in Grevenbroich zu Silvester. "Zu Karneval sind wir am Anfang öfter mal getrennte Wege gegangen", erzählt die 35-Jährige.

 St. Gabriel wurde im Jahr 1952 gebaut. Die Kirche löste die alte Militärbaracke ab, die bis dahin für die Gottesdienste genutzt worden war.

St. Gabriel wurde im Jahr 1952 gebaut. Die Kirche löste die alte Militärbaracke ab, die bis dahin für die Gottesdienste genutzt worden war.

Foto: h. jazyk

"Fühlen uns gut aufgehoben"

Ihren Wohnort haben sich die Damrichs, wenn man so möchte, auf neutralem Gebiet zwischen den Großstädten gesucht: in Delrath. Dabei wohnt die Familie noch nicht lange im nördlichen Ortsteil der Stadt. Erst im Juni dieses Jahres sind sie an die Balgheimer Straße gezogen — und fühlen sich dort gut aufgehoben. Für Astrid Damrich ist Delrath "sehr dörflich, klein und überschaubar". Doch genau das habe seine Vorteile. "Ich habe hier das Gefühl, dass ich meine Garage offen stehen lassen kann, ohne dass jemand etwas stiehlt", sagt sie.

Ganz fremd war Delrath zumindest Andreas Damrich nicht. Er habe mit seinen Eltern hier gewohnt. "Der Kontakt ist nie abgerissen", sagt der 36-Jährige. Und so wundert es nicht, dass die Familie im Vereinsleben aktiv ist: Andreas Damrich marschiert bei den "Standfest Jonge" des 5. Scheibenschützenzugs mit, Astrid Damrich spielt bei den "Kegeltussis", ist im Karneval aktiv — und hat damit ihre Tochter Alexandra auf den Geschmack gebracht. "Ich bin Funkemariechen bei Blau-Weiß", sagt die Fünfjährige, während sie sich selbst als Prinzessin malt — ihre Verkleidung zu Karneval im Übrigen. Auch mit der Infrastruktur sind die Damrichs sehr zufrieden. Andreas Damrich, der bei der Sparkasse Neuss beschäftigt ist, fährt mit der S-Bahn zur Arbeit. Auch ein Edeka ist in Reichweite, zum Schwimmen geht's nach Nievenheim. "Das Angebot für die Kinder ist gut", sagt Astrid Damrich. Zuletzt hat die Familie einen Ausflug zum Ententeich unternommen; auch die Haflinger am Elvekumer Weg und die Rehe am Sülzhof sind beliebte Ziele. Die Damrichs sind in Delrath allerdings das, was es nach Ansicht vieler Bürger zu wenig gibt: eine junge Familie. Das würde auch Astrid Damrich bestätigen. "In Delrath wohnen viele ältere Menschen", sagt Astrid Damrich, die auf dem Spielplatz aber auch schnell Kontakt zu anderen Familien gefunden hat.

Begeistert sind die Damrichs außerdem davon, dass in Delrath viel in Eigeninitiative gemacht wird. "Der Dorfplatz wird von den Schützen gepflegt", sagt Andreas Damrich, auf dem Grundschulgelände wurden neue Spielgeräte installiert.

Am Ende macht Astrid Damrich Delrath das vielleicht schönste Kompliment: "Ich fühle mich wohl hier und würde gerne bleiben."

(NGZ)
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