Dormagen Delrather wollen ihre Grünzüge behalten

Dormagen · Die Bürgerinitiative Lebenswertes Delrath setzt sich dafür ein, dass Freiflächen bestehen bleiben, begrüßt aber neue Wohngebiete.

Wo in den nächsten Jahren in Dormagen gebaut werden kann, regelt der Flächennutzungsplan (FNP). Der wird nach 35 Jahren gerade neu aufgestellt. Dabei muss die Planung mit den Vorgaben des Landes übereinstimmen.

"Die Bezirksregierung genehmigt nur noch wenige neue Flächen", erklärte Thomas Scholle vom Planungsbüro "plan-lokal" bei den fünf Stadtteilwerkstätten in Dormagen. "Auch für neuen Wohnraum stehen nur wenige Möglichkeiten zur Verfügung." Eine Aufnahme neuer Baugebiete bedeute nur die Möglichkeit der Umsetzung, nicht die wirklich schon feststehende Bebauung.

Mit vielen Ideen, Anregungen, Kritik und Wünschen haben sich die Bürger im Herbst an den fünf Werkstätten beteiligt. Dabei ging es um Wohnen, Gewerbe und Freizeit sowie Grünflächen. "Das alles in Einklang zu bringen, ist die große Aufgabe und ein Abwägungsprozess bei entgegengesetzten Interessenlagen", hatte Scholle erklärt. "Die weitsichtige Planung auf der Grundlage eines neuen FNP ist wegweisend für die Zukunft der Stadt Dormagen", hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld gesagt. "Das gelingt nur gemeinsam mit Bürgern, Wirtschaft, Politik und Verwaltung."

Dass neue Wohngebiete und Erhaltung der Grünzüge sich nicht widersprechen müssen, davon ist die Bürgerinitiative Lebenswertes Delrath überzeugt. In der Stadtteilwerkstatt in Nievenheim hatte die Vorsitzende Andrea Johann die beiden großen Neubaubereiche im Süden und Norden von Delrath begrüßt: "Wir freuen uns, dass Delrath weiter wachsen soll." Das sichere langfristig die Infrastruktur im Ort, auch die Grundschule und die Einzelhandelsgeschäfte.

Die Bürgerinitiative drängt sogar darauf, dass das Gebiet im Norden bereits vor der Neuaufstellung des FNP zur Bebauung freigegeben werden sollte. Generell plädieren die Mitglieder für mehr Lärm- und Sichtschutz für die Bewohner - zur A 57, zur neuen Ansiedlung am "alten" Kohnacker und beim neuen südlichen Wohngebiet zum Schützenplatz Delrath hin. "Ausgleichsflächen sollten in Delrath im Anschluss an die neuen Wohngebiete und nicht woanders geschaffen werden", so Johann.

Allerdings irritiert die Bürgerinitiative der Wegfall der Grünzüge in Delrath, Nievenheim und Ückerath, wie Nikolaus Wiesenberger ausführte: "Der Regionale Grünzug zwischen Mühlenbusch und Himmelgeister Rheinbogen, der im Gebietsentwicklungsplan 99 dargestellt ist, muss erhalten werden", sprach er sich gegen eine Ausweisung landwirtschaftlich genutzter Flächen im Norden Delraths als Sondierungsfläche für eventuell zukünftige Gewerbeflächen aus.

"Der Regionale Grünzug soll jetzt nach den Vorschlägen der Bezirksregierung Düsseldorf so zusammengestrichen werden, dass er Dormagener Stadtgebiet nur noch minimal betrifft", kritisiert er die dann unausweichliche Zerstörung der kleinklimatischen Bedingungen. Die schwerwiegenden Bedenken dagegen habe die Bürgerinitiative bereits gegenüber der Bezirksregierung Düsseldorf und der Landesregierung umfangreich geltend gemacht.

(NGZ)
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