Dormagen Der erste Blick ins neue Kreisarchiv

Dormagen · Magazin-Regale im Keller sind montiert, Klostermauern im Innern sichtbar gestaltet. Im Mai wird umgezogen.

 Der Eingangsbereich des Kreisarchivs wird noch gestaltet.

Der Eingangsbereich des Kreisarchivs wird noch gestaltet.

Foto: Tinter Anja

Mit einer Bauzeitverzögerung von einem Jahr wird im Mai 2018 der Neubau des Archivs im Rhein-Kreis Neuss an der Stelle des ehemaligen Bürgerhauses fertiggestellt - und zwar sowohl das Außengelände als auch die Räume im Innern. Davon ist Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes überzeugt: "Wir wollen spätestens im Mai den Innenausbau fertiggestellt haben", erklärte er bei einem Rundgang durch die Baustelle. Wenn dann auch die Arbeiten im Außenbereich, der dem Klostergarten nachempfunden ist, abgeschlossen sind, können Kreisarchivar Stephen Schröder und seine Mitarbeiter den bis ins Detail vorbereiteten Umzug von rund zwei Kilometern Archivgut aus der nah gelegenen Burg Friedestrom in das Gebäude gegenüber des Juddeturms starten.

"Bei der Vielzahl an unerwarteten archäologischen Funden, die eine Anpassung unserer Pläne und immer wieder neue Absprachen mit den Denkmalschützern des Landesverbandes Rheinland erforderten, ist die Verzögerung keine Überraschung", betonte Lonnes noch einmal die architektonische Besonderheit des Baus. So sind zum Beispiel auch Mauerreste, die dem Franziskanerkloster aus dem 17. Jahrhundert zugeschrieben werden, demnächst im Archivbau offen zu betrachten. Auf einer Galerie können sich die Besucher im lichtdurchfluteten Raum im Erdgeschoss den verschiedenen, freigelegten Mauern im Keller nähern.

"Wir sind absolut im Kostenrahmen geblieben", betont Lonnes. Der Kreistag hatte ein Limit von 6,5 Millionen Euro für das Projekt 2013 gebilligt. "Das ist ein absolut substanzieller Schritt nach vorn", lobt Schröder "sein" neues Archiv, das für die nächsten 30 Jahre das Archivgut des Rhein-Kreises, der Stadt Dormagen und der Gemeinde Rommerskirchen sichern wird. Optimale Bedingung für die Lagerung im Keller: 18 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit. "Wir wollen diese Werte auf lange Sicht ohne Heizung und Luftbefeuchter schaffen", erklärt Lonnes. "Wir haben Putz verwendet, der Feuchtigkeit binden kann", ergänzt Architektin Ines Manolias, Leiterin des Kreisamts für Gebäudewirtschaft.

 Architektin Ines Manolias zeigt mit Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes die archäologischen Funde auf einem Plan.

Architektin Ines Manolias zeigt mit Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes die archäologischen Funde auf einem Plan.

Foto: Tinter Anja

Im Keller, der wegen weiterer archäologischer Funde etwas schmaler gebaut wurde, als geplant, sind Rollschränke in Gelb, Rot und Blau bereits aufgebaut. "Sie lassen sich mit Kurbeln sehr leicht bedienen", führt Schröder die Schränke vor, die mit wenig Kraftaufwand zu bedienen sind. Das kommt auch den Besuchern zugute, die im eigenen Lesesaal im Erdgeschoss im Bereich rechts von der Eingangstür demnächst ungestört forschen können.

"Wir stellen noch den barrierefreien Zugang, inklusive Blinden-Leitstreifen, zum Erweiterungsbau her", erklärt Manolias. Behinderten-WC und Aufzug sind schon eingebaut. Auch die Büros der Mitarbeiter im ersten Stock haben schon die Schrankelemente, die als Raumteiler fungieren, im Dachgeschoss lagern bereits Stühle für den Einzug.

(NGZ)
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