Dormagen Der nächste Schritt im Konverter-Großprojekt

Dormagen · Aus der Sicht von Amprion ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Großprojekt "Stromkonverter" eingeleitet. "Wir haben den Antrag auf Bundesfachplanung für den Bereich zwischen Osterath und Rommerskirchen gestellt", sagt Unternehmenssprecherin Joëlle Bouillon. Die Eröffnung des Verfahrens durch die Behörde, heißt es, stehe noch aus.

 Sieger des Mal-Wettbewerbs "Ein Herz für Gohr" beim Bürgermeister.

Sieger des Mal-Wettbewerbs "Ein Herz für Gohr" beim Bürgermeister.

Foto: ON

Der Übertragungsnetzbetreiber will sein 400-Millionen-Euro-Konverterprojekt auf Kaarster Stadtgebiet realisieren. Zur Einbindung der Gleichstromleitung von Osterath nach Baden-Württemberg will Amprion auf der "Dreiecksfläche" - an der Grenze zu Meerbusch, zwischen A 57, Bahnlinie und L 30 - einen Konverter errichten, der Strom aus konventionellen Kraftwerken in Gleichstrom wandelt. Bis 2019 müssen Leitung und Konverter im staatlichen Auftrag stehen, mit dem Bau soll spätestens 2018 begonnen werden. Gohr wäre zweite Wahl, wenn Kaarst nicht realisiert werden kann.

Um die Dreiecksfläche für den Konverter nutzen zu können, muss das Unternehmen Einfluss auf den Regionalplan nehmen, denn der sieht bislang Kiesabbau beziehungsweise einen regionalen Grünzug vor. Um das Ziel "Konverterbau" zu erreichen, gibt es zwei Optionen: Ein Zielabweichungsverfahren, für das eine Einwilligung des Stadtrats erforderlich ist, und eine Anregung an die Bezirksregierung, den bereits öffentlich ausgelegten Regionalplanentwurf nachträglich zu ändern und ein neues Ziel zu setzen (Bebauung statt Auskiesung).

Gegen den Gohrer Standort wehrt sich die Bürgerinitiative "Gegen den Konverter in Gohr, Broich und Umgebung". So veranstaltete sie den Malwettbewerb "Ein Herz für Gohr" auf dem Spargelfest auf dem Feiser-Hof, bei dem 60 Malarbeiten abgegeben wurden. Die Sieger wurden nun von Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld geehrt: Laura Latak aus Horrem (acht bis zwölf Jahre), Tristan Mokosch aus Gohr (fünf bis sieben Jahre) sowie Mia Becker aus Broich (zwei bis vier Jahre).

(juha/S.M.)
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