Dormagen Die "Alten Meister" aus dem Alloheim

Dormagen · Der Verein Kunstpaten ermöglicht Menschen die Teilhabe an künstlerischen Projekten, denen der Zugang zu kultureller Bildung erschwert ist - wie den Senioren im Alloheim. Chempark-Betreiber Currenta fördert die Programme.

 Currenta unterstützt den Verein Kunstpaten im Alloheim. Geschäftsführer Günter Hilken besuchte die Kreativgruppe um Yvonne Wilczynski (M.). Bei der Arbeit (v.r.): Annemarie Dittmann, Ingrid Molter, Hannelore Froitzheim (vorn).

Currenta unterstützt den Verein Kunstpaten im Alloheim. Geschäftsführer Günter Hilken besuchte die Kreativgruppe um Yvonne Wilczynski (M.). Bei der Arbeit (v.r.): Annemarie Dittmann, Ingrid Molter, Hannelore Froitzheim (vorn).

Foto: Currenta

Himmelblau, sonnengelb oder in einem kräftigen Orange: Die Tierfiguren, die in diesen Tagen im Alloheim entstehen, wirken auch durch ihre leuchtenden Farben. Und durch eine ungewöhnliche Verzierung: Die hübschen Holzobjekte für den Außenbereich in Form von Hühnern, Fischen, Enten, Schmetterlingen werden Murmeln schmücken, wenn sie am 11. Mai um 15 Uhr bei einer kleinen Ausstellung im Alloheim erstmals öffentlich präsentiert werden. Die bunten Kugeln, die im Sonnenlicht schön schimmern, sind kein zufälliges Accessoire. Sie sollen die Künstler, die die Figuren angefertigt haben, an ihre Kindheit erinnern, erläutert Yvonne Wilczynski. Denn die Künstlerin und Gerontotherapeutin arbeitet im Alloheim mit besonderen Kleingruppen von Kreativen zusammen: mit Heimbewohnern, bei denen unterschiedliche Krankheitsbilder wie zum Beispiel Demenz oder Schlaganfall diagnostiziert wurden.

An dem Projekt, das im Alloheim zum zweiten Mal vom Verein "Die Kunstpaten" realisiert wird, nehmen zwölf Senioren teil; Wilczynski arbeitet aber stets mit nicht mehr als fünf Teilnehmern gleichzeitig, um sich allen intensiv widmen zu können. Hauptziel sei es, den Bewohnern die aktive Einflussnahme auf ihre Umwelt zu ermöglichen, erklärt Wilczynski das Konzept.

Der Wechsel in eine Alten- und Pflegeeinrichtung sei für viele ein schwieriger Schritt. Über die Kunst könne es leichter fallen, eine Verbundenheit zum neuen Zuhause aufzubauen, glaubt die Gerontotherapeutin. Und: "Der kulturelle Zugang ist in einem Seniorenheim erschwert." Auch dem möchten die Kunstpaten mit ihren Kreativ-Programmen entgegenwirken. "Innerhalb eines Projektes gibt es immer mehrere Themen, und es werden stets mehrere Techniken vermittelt", erläutert Wilczynski. Kreativität, so die Idee des Kunstpaten-Vereins, wird dabei als Teil des Alltags vermittelt.

Folgeaktionen im Alloheim sind bereits fest vorgesehen. Und zur Ausstellungseröffnung am 11. Mai werden die Angehörigen der beteiligten Heimbewohner und auch das Pflegepersonal eingebunden.

Der Chempark-Betreiber Currenta ist von der Arbeit des Vereins "Die Kunstpaten" ebenfalls überzeugt und fördert diese - nicht nur in Dormagen, sondern auch an den Chempark-Standorten in Leverkusen und Krefeld. Currenta-Geschäftsführer Günter Hilken war erst vor wenigen Tagen im Alloheim zu Gast und machte sich bei einem "Werkstattbesuch" persönlich ein Bild von der Schaffenskraft der "Alten Meister", wie sich die kreativen Senioren scherzhaft selber nennen. Sein Fazit fiel durchweg positiv aus. "Die Kunstpaten leisten eine ganz großartige Arbeit, und deshalb ist es uns wichtig, diese in unserer Chempark-Nachbarschaft zu unterstützen", erklärte Hilken. Und fügte hinzu: "Die Freude und der Stolz, den die Senior-Künstler aus ihren Gemälden und ihren Skulpturen ziehen, ist die beste Bestätigung, die man sich für so ein Projekt wünschen kann."

(NGZ)
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