Dormagen Die Bahá'í feiern ihren Religionsstifter

Dormagen · Mit einem großen Fest und zahlreichen Besuchern feierte die Dormagener Bahá'í-Gemeinde ein Geburtstagsfest in der voll besetzten Kulturhalle, bei dem zu einem friedlichen Miteinander der Religionen aufgerufen wurde.

 Die Bahá'í feierten den 200. Geburtstag ihres Religionsstifters Bahá'u'lláh in der Kulle (v.l.): Naim Moghaddam, Bayan Haghighi, Nora Haghighi, Leily Moghaddam und Fiona Missaghian-Moghaddam bereiteten die Andacht vor.

Die Bahá'í feierten den 200. Geburtstag ihres Religionsstifters Bahá'u'lláh in der Kulle (v.l.): Naim Moghaddam, Bayan Haghighi, Nora Haghighi, Leily Moghaddam und Fiona Missaghian-Moghaddam bereiteten die Andacht vor.

Foto: cw-

Musik, Andacht, Dialog, ein Imbiss und eine riesige "200" aus Luftballons - das waren die Zutaten zum fröhlichen Geburtstagsfest, das die Dormagener Bahá'í zum 200. Geburtstag ihres Religionsstifters Bahá'u'lláh in der Kulturhalle veranstalteten. Dabei kam es den Gemeindemitgliedern um Fiona Missaghian-Moghaddam auf den Austausch mit anderen Religionen an: "Wir wollen in Frieden miteinander leben und in Einheit zusammenfinden", sagte sie und forderte in ihrer Ansprache zu einer größeren Zusammenarbeit der Konfessionen und aller Menschen auf: "Es gibt nur ein Land und alle Menschen sind seine Bürger. Und es gibt nur eine Religion Gottes, die verschiedene Ausprägungen hat", gab sie die Bahá'í-Sicht wieder. Vor 200 Jahren habe sich die Geschichte des Erlösers wiederholt: "Unser Glaubensstifter hat durch einen neuen göttlichen Impuls unser Leben verändert", sagte die Religionswissenschaftlerin.

Die "Kulle" war voll besetzt, zahlreiche Besucher waren zum Gratulieren und zum Austausch mit den Bahá'í erschienen, die es als Gemeinde seit 1969 in Dormagen gibt. Barbara Missaghian ist als Sekretärin Ansprechpartnerin für den Geistigen Rat der Bahá'í in Dormagen. Neben dem Schirmherrn, Bürgermeister Erik Lierenfeld, und seinem Stellvertreter Michael Dries nahmen auch der städtische Fachbereichsleiter für Integration, Volker Lewerenz, die Gleichstellungsbeauftragte Anja Stephan, die evangelische Pfarrerin Daniela Meyer-Claus, der katholische Gemeindereferent Martin Brendler und Pfarrer Roger McCloy von der Baptistenkirche an der Geburtstagsfeier teil, die mit einer Gebets- und Musik-Andacht der Jugendlichen begann, die sich gegen Zwietracht, Hass und Feindschaft und für Einheit aussprachen.

In seiner Rede ging Bürgermeister Lierenfeld auf den Religionsstifter und die sechs Millionen Bahá'í weltweit ein: "Die Bahá'í erkennen andere Religionen an, sehen die Gleichheit aller Menschen und wollen die Schöpfung bewahren." Sie setzen sich für Gesprächsbereitschaft und Engagement für andere ein, so Lierenfeld: In Dormagen zeige sich das bei der Flüchtlingshilfe und beim 2006 ins Leben gerufenen "Rat der Religionen" um Fiona Missaghian-Moghaddam. "Ich finde es einfach klasse, dass wir in dieser Stadt solche Momente haben, gemeinsam fröhlich zu feiern", sagte der Schirmherr.

In der "Kulle" präsentierten die Bahá'í ihre Religion, so den Grundsatz: "Der Zweck der Religionen ist, den menschlichen Charakter zu veredeln, zwischenmenschliche Beziehungen zu bessern und Einheit und Entwicklung der Menschheit zu sichern." Zudem waren Glückwunschschreiben aus aller Welt zum 200. Geburtstag ausgestellt: von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet über die britische Premierministerin Theresa May bis zu Ex- US-Präsident Jimmy Carter.

(NGZ)
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