Dormagen Die CDU jubelt - Enttäuschung bei der SPD
Dormagen · In Dormagen ist die CDU mit 35,1 Prozent stärkste Partei, die SPD rutscht auf 29,7 Prozent ab. Die FDP steigert sich auf 13,7 Prozent.
Gehofft hatte er es, dass der Wähler das jetzt bestätigte, freute den CDU-Fraktionsvorsitzenden Kai Weber ganz besonders: "Wir liegen auch in Dormagen mit Erst- und Zweitstimmen vor der SPD." Und das, wo er der CDU in Dormagen den schwierigsten Wahlkampf in den drei Wahlkreis-Kommunen attestierte: "In Dormagen war Heike Troles unbekannt." Das hat sich in den vergangenen Monaten geändert, was die stellvertretende CDU-Stadtverbandsvorsitzende Alana Voigt zufrieden stimmte: "Der Wahlkampf hat endlich mal wieder sehr gut funktioniert, das zeigt sich im Ergebnis." Im Höttche feierten die Christdemokraten den Wahlsieg ihrer Partei.
Weniger erfreut war die SPD: "Das ist ein Stich ins Herz der Sozialdemokratie", sagte SPD-Kreisvorsitzender Daniel Rinkert, der die Genossen im Dormagener Ratskeller besuchte. "Wir werden keinen Landtagsabgeordneten mehr haben. Das ist bitter." Ab morgen werde analysiert, woran die Wahlniederlage gelegen hat. "Aber wir müssen auch wieder nach vorn schauen", forderte Rinkert mit Blick auf die Bundestagswahl im September, bei der er als SPD-Kandidat antritt.
Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende und Dormagener Vize-Fraktions-Chef Andreas Behncke sieht jetzt Heike Troles in der Pflicht und kündigte an: "Ich werde genau hinschauen, was sie für den Wahlkreis bewegen wird." Für die stellvertretende Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Dormagen, Susanne Uhlman steht fest: "Wir sind sehr bestürzt über das Ergebnis. Wir werden das jetzt analysieren." Eine Vermutung Uhlmans: "Sehr wahrscheinlich haben wir unsere Inhalte den Wählern nicht deutlich vermitteln können."
Froh über ihr gutes Abschneiden war die FDP, die sich ebenfalls im Ratskeller traf: "Das ist ein hervorragendes Ergebnis", sagte Landtagskandidat Karlheinz Meyer, der hoffte, dass es für Schwarz-Gelb reicht. Allerdings meinte er auch: "Enttäuscht bin ich, dass die AfD in den Landtag eingezogen ist - und so viele Stimmen bekommen hat."
Im Ratssaal herrschte unter den mehrheitlich SPD-nahen Besuchern Katerstimmung. SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt tat Rainer Thiel Leid, "der viel Gutes für die Region getan hat." SPD und Grüne hätten auf Landesebene "schwere Fehler" gemacht und ihre Politik und Erfolge nicht zum Bürger gebracht. Als einen Fehler bezeichnete Schmitt die Entscheidung von Kraft, den Kanzler-Kandidaten Martin Schulz nicht in den Wahlkampf eingebunden zu haben. "Der wird ab Montag klar sagen, was die SPD will."