Dormagen "Die Gehölzarbeiten waren ordnungsgemäß"

Dormagen · Der Landesbetrieb Straßen NRW hat ermittelt, wer für den Kahlschlag am Delhovener Sport- und Reitplatz verantwortlich ist: Er selbst.

 Die Pappeln, die entlang der Klosterstraße gefällt wurden, waren den Stromleitungen zu nahe gekommen. Aber auch Sträucher kamen weg.

Die Pappeln, die entlang der Klosterstraße gefällt wurden, waren den Stromleitungen zu nahe gekommen. Aber auch Sträucher kamen weg.

Foto: K. Schumilas

Jetzt ist es endlich raus und das Rätselraten beendet, wer für den massiven Kahlschlag an Reitplatz und Bezirkssportanlage in Delhoven verantwortlich ist. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat die Arbeiten in diesem Umfang angeordnet. "Es ist alles ordnungsgemäß ausgeführt worden", sagte gestern ein Sprecher des Landesbetriebs unserer Redaktion. Dass dabei die eigentlichen Grenzen, in deren Rahmen sich Straßen NRW zu bewegen hat, überschritten und auch weite angrenzende Bereiche kahl geschlagen worden sind, sei auch "in Ordnung gewesen". Das habe sich gestern bei einer nochmaligen Ortsbesichtigung eines Mitarbeiters bestätigt.

Bei den Arbeiten sei es im Schwerpunkt darum gegangen, die Pappeln, die direkt unter den Stromleitungen entlang der Klosterstraße in Delhoven stehen, zu fällen, weil sie den Leitungen schon gefährlich nahe gekommen sind. Darüberhinaus wurden die stark wuchernden Sträucher entfernt. "Weil deren Wurzelwerk sich weit verzweigt, haben wir in diesem Bereich alles weggenommen", so der Sprecher. Deshalb haben sich die Arbeiter auch nicht an die normalerweise geltenden Markierungen - Holzpfosten mit rot gestrichenen Köpfen - gehalten. "Die Sträucher wurden auf Stock gesetzt und sind in einem halben Jahr wieder nachgewachsen", versichert er.

Spaziergänger hatten in der vergangenen Woche entdeckt, dass an der Klosterstraße, im Bereich zwischen dem Sportplatz des FC Delhoven und der Anlage des Reit- und Fahrvereins Bayer Dormagen, nicht nur die Bäume gefällt worden sind, sondern auch breitflächig die Sträucher stark beschnitten wurden. Besonders augenfällig ist dies in dem Bereich geschehen, in dem die Mitglieder und Besucher der Reitanlage anhalten, um ihre Pferde auszuladen oder nach Training und Wettkampf wieder in die Hänger zu führen. Der Landesbetrieb hat den Auftrag zum Gehölzschnitt an die Firma Boose in Mülheim vergeben, die ihn wiederum an einen Subunternehmer aus Brüggen weitergab. Deren Mitarbeiter hielten sich an die Weisung aus dem Ruhrgebiet: "Alles weg". Sehr zum Leidwesen vor allem des Reit- und Fahrvereins. Deren Vorsitzende Mareike Weihrauch war geschockt, als sie den Kahlschlag sah. "Diese Situation ist viel zu gefährlich für die Pferde." Denn geht ein Vierbeiner auf dem Anreiseplatz einmal durch, so hindert ihn kein Strauch und kein Gebüsch am jetzt hindernislosen Ritt auf die wenige Meter entfernte Landstraße. Daher beabsichtigen die Vereinsverantwortlichen auch den Bau eines Zaunes, der rund 250 Meter lang sein muss, um Schutz für die Pferde zu bedeuten.

(schum)
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