Dormagen Die Hunnen aus Dormagen

Dormagen · Beim Michaelismarkt werden die Dormagener Hunnen am Wochenende ihr Lager aufschlagen. Hinter dem Historischen Rathaus ermöglichen sie einen Einblick in das Leben und die Tradition des einstigen Reitervolkes.

 Elf aktive, zwei inaktive und zwölf Ehren-Mitglieder zählen die Dormagener Hunnen bisher. Vorsitzender Peter Ott (r.) wünscht sich, dass der Verein noch weitere Interessierte findet.

Elf aktive, zwei inaktive und zwölf Ehren-Mitglieder zählen die Dormagener Hunnen bisher. Vorsitzender Peter Ott (r.) wünscht sich, dass der Verein noch weitere Interessierte findet.

Foto: Dormagener Hunnen

Als gefürchtete Reitervölker fielen die Hunnen einst in Europa ein. Eine Gruppe Dormagener erinnert seit 2006 an ihre Lebensweise und Traditionen. Wie einst die Nomadenvölker ihre Wohnorte wechselten, ziehen auch die Dormagener Hunnen an den Wochenenden von Hunnen-Treff zu Hunnen-Treff. Ab Freitag bauen sie ihr Lager für den Zeitraum des Michaelismarktes hinter dem Historischen Rathaus auf.

 Vorsitzender Peter Ott.

Vorsitzender Peter Ott.

Foto: jaz

In der Jurte, einem traditionellen Nomadenzelt, sitzt König Ruga ab Samstag auf seinem Thron. König Ruga das ist eigentlich Peter Ott. Der Dormagener und seine Freunde aus den Reihen der Dormagener Hunnen wollen den Besuchern des Michaelismarktes am Samstag und Sonntag Gewänder, Rüstungen und Lebensweise der Hunnen näher bringen. "Die Besucher können das Lagerleben erleben und erhalten viele neue Eindrücke", sagt Peter Ott, der die Dormagener Hunnen 2006 gründete. Seitdem zieht sein Verein beim Dormagener Karnevalsumzug mit und ist bei Hunnen-Lagern in der näheren Umgebung, jedoch auch in Belgien und den Niederlanden vertreten.

"Als Mitglied des Reitercorps Jan von Werth habe ich damals Hunnen im Kölner Rosenmontagszug gesehen. Die haben mich interessiert", erklärt Ott. Später fanden seine Frau und er Kontakt zu einem Paar aus Rommerskirchen, dass die eigene Hunnenausrüstung abgeben wollte. "Erst waren wir dann zu zweit als Hunnen bei Karnevalssitzungen verkleidet, bis wir in Rommerskirchen beim Karnevalsumzug von Vereinsmitgliedern angesprochen wurden", erläutert er. Es folgten zwei Jahre als Mitglied eines Kölner Hunnenvereins, bis die Dormagener Hunnen gegründet wurden. Diese bestehen inzwischen aus elf Aktiven, die die Hunnen-Tradition in Dormagen erhalten.

Freitagnachmittag beginnt der Aufbau des Hunnenlagers hinter dem Historischen Rathaus. "Wir werden mit einer kleineren Jurte eines Vereinsmitgliedes vertreten sein", macht Ott deutlich. Echte Felle, selbst angefertigte Rüstungen und jede Menge Hintergrundwissen zu den Hunnen und ihrer Tradition lassen das Lager authentisch wirken. An einer großen Tafel und auf Thronen werden die Vereinsmitglieder dann Interessierten Rede und Antwort stehen. Am Samstag wird es zudem eine Fürstenweihe geben. "Gegen 16 Uhr werden drei Krieger zu Fürsten geweiht", stellt Ott in Aussicht. Am Sonntag treten dann nachmittags die Tänzerinnen des Vereins, die "Mystic Oriental Tänzerinnen" auf. "Kommen reichlich Kinder zum Hunnenlager, öffne ich meine Schatzkiste", sagt der Vorsitzende, der dann einige Überraschungen bereithalten möchte.

2016 soll es ein großes Hunnenlager in Zons geben. "Bisher haben bereits zehn Vereine angemeldet, dass sie daran teilnehmen wollen", sagt Ott. Bis dahin werden er und seine Vereinsmitglieder zu Gast bei den Hunnen-Treffen der Umgebung sein und beim Karneval auch im Stadtgebiet Präsenz zeigen.

(NGZ/ac)
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